Deutsch-Türkisches Forum

Die Türkei

Lange Sandstrände, türkisblaues Meer, Sonne von April bis Oktober - das zieht Jahr für Jahr tausende von Touristen an die türkische Mittelmeerküste. Die Türkei hat aber weit mehr zu bieten. In der Ägäis liegt die Wiege der abendländischen Kultur: Griechen, Perser, Römer, Byzantiner, Genuesen, Venezier und Osmanen herrschten dort. Alle haben dort Spuren hinterlassen. die heute noch zu sehen sind.

Mit Ephesos finden Sie an der Ägäis die besterhaltene Stadt der Antike. Auch das größte römische Amphitheater der Welt findet sich an der türkischen Küste: in Aspendos an der Riviera. Nicht weit davon, in Alanya, ragt eine Piratenburg der Seldschuken übers Meer. Die türkische Mittelmeerküste wird auch als das größte Freilichtmuseum der Welt bezeichnet; fast überall bekommen Sie interessante Einblicke in längst vergangene Kulturen. Neben der Kultur zieht viele Touristen auch das orientalische Flair an. Das zeigt sich unter anderem in den Basaren, in denen das für Europäer ungewohnte Handeln unbedingt dazu gehört. So vielfältig wie das Land selbst ist auch seine Küche: Sie zeichnet sich vor allem durch viel frisches Obst und Gemüse aus, ist nicht nur lecker, sondern auch gesund. Ein Urlaub in der Türkei lohnt sich nicht zuletzt wegen der Menschen, die dort leben: Sie sind herzlich und ausgesprochen gastfreundlich.

Andere Länder, andere Sitten

Das gilt auch für die Türkei, wo Männer und Frauen, sofern sie nicht verwandt sind, recht distanziert miteinander umgehen. Dass die bekannt stolzen Spanierinnen sich ihr Verhalten bei türkischen Frauen abgeguckt haben, ist zwar nur ein Gerücht, aber allgemein gilt: Je höher die Nase, desto ehrbarer die Frau. Und das beeinflusst das allgemeine Balzverhalten türkischer Männer. Zeigt eine Frau kein Interesse, hält sich ein anständiger Mann zurück.

Diese Wechselwirkung von Angebot und Nachfrage bestimmt auch den Umgang mit Touristinnen. Je aufgeschlossener und lockerer man in Urlaubslaune mit einheimischen Männer umgeht, desto schneller wähnt sich ein potenzieller Verehrer am Ziel. Auf Deutsch: Ein direkter, verlängerter und womöglich mehrmaliger Blickkontakt mit einem Mann z.B. an der Rezeption, im Restaurant, einer Disco, bei Ausflügen oder auf dem Basar wird als sexuelles Angebot gedeutet. Ähnliches gilt, wenn man sich in einer Bar oder Disco zu einem Drink einladen lässt.

Legt man keinen Wert auf Annäherung: „Rahatsiz etmeyin" (sprich: rahatsis etmejin - belästigen Sie mich nicht) sollte die Verhältnisse klären. Eine dunkle Sonnenbrille und eine gewisse Portion Arroganz leisten ähnlich gute Dienste wie ein unübersehbar getragener (Ehe-)Ring. Übrigens auch am Strand, wo man braungebrannten Schönlingen begegnet, die ständig wechselnde Damen hofieren. Auf nahtlose Bräune zu verzichten und das Bikini-Oberteil anzubehalten, ist gut und signalisiert Respekt vor Landessitten. Behandelt man die Herren wie Luft, geben sie meist von selbst auf. Falls nicht: ein lautes "def ol" oder "cok ayip" (sprich: "tschok ajip") vertreibt auch den hartnäckigsten Interessenten.

Außerhalb von Großstädten und reinen Touristen-Zentren, wo freizügige Tops und Mini-Röcke häufig zum Straßenbild gehören, zählt es zum guten Ton, wenn die Schultern bedeckt sind und der Rock- oder Hosensaum übers Knie reicht. Ein für geplante Moschee-Besichtigungen mitgenommenes Kopftuch schützt nebenbei auch gegen Sonne – und möglicherweise zudringliche Verehrer.

Im Dolmus oder in Überlandbussen können Frauen darauf bestehen, ausschließlich neben Frauen zu sitzen. Das ist in der Türkei so wenig ungewöhnlich wie bei Taxifahrten auf der Rückbank direkt hinter dem Fahrer Platz zu nehmen. Und im Hamam kann man vereinbaren, von einer Frau gewaschen zu werden oder zumindest den Bikini anzubehalten – egal, was der freundliche Masseur empfiehlt.

Zu ungewohnt? Dann hilft es vielleicht sich vorzustellen, man sei eine Diva. Spielen Sie einfach die Unnahbare, auch wenn Sie es für gewöhnlich nicht sind: Das erleichtert den Umgang mit türkischen Männern enorm und macht nebenbei Spaß. In diesem Sinne: Schönen Urlaub!

Bezness

Gesucht: Sex, Geld oder Visum

An ihrem dritten Urlaubstags in der Türkei lernte Petra M. den Animateur Murat kennen. Abends ging sie mit ihm tanzen, anschließend nahm sie ihn heimlich mit in ihr Hotelzimmer. Am nächsten Tag gestand Murat der 15 Jahre älteren Petra, von einer Frau wie ihr habe er schon sein ganzes Leben geträumt, sie sei die Liebe seines Lebens. Nach anfänglicher Skepsis genoss Petra ihren Urlaub. Die Tage am Strand in der Sonne, die Nächte mit Murat. Eine normale Urlaubsaffaire hätte mit ihrem Heimflug ihr Ende gefunden, aber nicht die Geschichte von Petra und Murat. Sie blieben in Kontakt. Nach einem Monat ging plötzlich das Handy von Murat kaputt, natürlich schickte Petra ihm Geld für ein neues. Ebenso, als nach drei Monaten seine Mutter plötzlich operiert werden musste. Nach einem Jahr war Petra hoch verschuldet: Telefonate in die Türkei, regelmäßige Flüge und Murats Finanznöte kosteten viel Geld. Als sie Murat zum ersten Mal sagte, diesmal könne sie ihm kein Geld schicken, beschimpfte er sie wüst. Der Kontakt brach ab.

Was sich liest wie die Geschichte einer einzelnen verblendeten Frau, ist für viele Männer im Tourismus in der Türkei und anderen Ländern ein florierendes Nebengeschäft: Bezness nennen sie es, Frauen aus Europa das Gefühl einer einzigartigen Liebe zu geben. Von den Frauen gibt es dafür im Gegenzug Hilfe bei erfundenen finanziellen Nöten oder ein Heiratsvisum für Europa. Sie wollen drei Dinge: Sex, Geld oder ein Visum für Europa. Und sie gehen unterschiedlich vor: Manche fragen schnell nach Geld, manche erst nach einigen Jahren, einige nie. Sie fragen direkt oder erzählen so lange tieftraurige Geschichten, bis ihre deutsche Freundin ihnen welches anbietet. Ihre Opfer sind oft älter als sie, halten sich selbst nicht für attraktiv und erscheinen wohlhabend. Aber grundsätzlich gilt: Alle Frauen sind geeignet für Bezness: von 14 bis 84 Jahren, von 30 bis 300 Kilogramm, blond, brünett oder grauhaarig.



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