Das Leben in der DDR

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Mein_Ingomann

Guest
AW: Das Leben in der DDR

nichts liegt mir ferner als das, aber sich sachlich auszutauschen faellt schon ganz schön schwer!:wink:

Subjektive Erinnerungen sind nur selten sachlich. Das sollte dich aber nicht davon abhalten sie darzustellen. Ich habe durchaus auch schöne Erinnerungen an meine Aufenthalte in der DDR. Die sind aber nicht an das System geknüpft, sondern an die Menschen dort, die Teil meiner Biographie und meiner Familie sind.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Das Leben in der DDR

Noch eine Frage zur DDR hätte ich:
Wie war es denn mit der Rolle der Frau?
War die besser und früher emanzipiert?

(Ideal wäre natürlich die Antwort einer Frau, die dort gelebt hat.)
muss aber nicht sein :-?

Für die Frauen war die Wiedervereinigung nicht ein Schritt zurück. Das war schon fast ein 100 Meter Lauf.

Diese Rollenzementierung wie es sie jetzt gibt, die gab es so nicht. Zumindest im Arbeitsleben nicht. In die Chefetagen schafften es die Frauen auch eher nicht, aber dank Rundumversorgung konnten Frauen auch mit Kind arbeiten und studieren. Das Wort Rabenmutter für solche Frauen gab es nicht, das war einfach Normalität.

Zuhause war dann sicher schnell Schluß mit der Selbstverwirklichung, da hatte sich die Frau um Haushalt und Kinder zu kümmern. Das besserte sich auch erst in den 80ern. Aber es war für eine Frau keine Schwierigkeit, die Kinder allein zu erziehen und es zeigte keiner mit dem Finger auf sie.

Wie so vieles in der DDR war das zweischneidig, man brauchte die Frau in der Produktion, also wurden die Bedingungen geschaffen, das zu ermöglichen. Hinzu kam, hatte man die Kinder im Kindergarten konnte man die dort schon mit Propaganda triezen (und ich weiß, wovon ich rede). Win win für die Regierung.

Eine Emanzipierungsbewegung ähnlich der im Westen hat es aber nicht gegeben und hätte man sicher nicht zugelassen.
 

melekchen

Well-Known Member
AW: Das Leben in der DDR

wie blacky schon schrieb, so empfand ich es auch!
ich kannte es nicht anders, wie die meisten mit berufstaetigen eltern.
mein vater hat zwar keine waesche gewaschen und fenster geputzt(macht er bis heute nicht), aber gesaugt, geschirr gewaschen und staub hat er auch giwischt!

ich habe mitte der 80er geheiratet , blutjung mit gerade 19. nur so bekam man event. eine wohung und diesen ehekredit, und da war es jedoch normal, das der mann zu hause mit anfassen musste, einkaufen, etc.! so erlebte ich jedenfalls alle maenner in dieser zeit, die in uns unserer platte wohnten!

mensch der subotnik, den gabs auch noch! in regelmaessigen abstaenden wurden wir als brigade in der freizeit verdonnert unentgeltlich zu arbeiten. entweder aufraeumarbeiten, grünflaechen anlegen, in kindereinrichtungen sandkaesten neu befüllen.....! anschl. gabs immer noch ein gepflegtes besaeufnis unter dem arbeiter-und bauernbanner.
 
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Mein_Ingomann

Guest
AW: Das Leben in der DDR

Man muß aber auch dazu sagen, daß das althergebrachte Rollenbild dennoch immer noch aktuell war. Soll heißen: Frau hat, neben der Arbeit, auch den Haushalt geschmissen. Insofern sollte weniger die Frage gestellt werden, ob die Frau emanzipierter war....das war sie zweifelsohne....sondern eher, ob der Mann sich emanzipiert hatte und da sieht es eher mau aus....leider :(

Trotzdem trifft man(n) in Ostdeutschland eher auf Frauen, die nicht über Emanzipation reden sondern es sind. Einer der dümmsten Vorwürfe kam mal aus der "C" Parteien Fraktion: In Ostdeutschland gebe es nur deshalb so hohe Arbeitslosenzahlen, weil dort auch die Frauen Anspruch auf einen Arbeitsplatz anmelden, weil sie vorher einen hatten. Was für eine "Unverschämtheit!" :roll:
 

melekchen

Well-Known Member
AW: Das Leben in der DDR

es war gerade für die frauen ein ''zurück bomben''.
gerade den frauen wurde ja immer wieder suggeriert, das sie ein wichtiger teil in der produktion sind. fast jede frau hatte einen beruf gelernt, facharbeiterbrief in der tasche, meister oder studiert und auf einmal soll sie zu hause sitzen!
ich war zum glück nach der wende nur 6 monate arbeitslos, gewollt mit abfindung und habe mich dann beruflich 2 jahre umorientiert/umgeschult!

doch die, die den absprung mit mir damals nicht geschafft hatten, weil die hoffnung manchmal zuletzt stirbt, waren dann viele jahre zu hause, arbeitslos und frustriert!manche haben nie wieder in die beruftstaetigkeit zurück gefunden, weil sich lethargie breit machte!
 

Skeptiker

Well-Known Member
AW: Das Leben in der DDR

Trotzdem trifft man(n) in Ostdeutschland eher auf Frauen, die nicht über Emanzipation reden sondern es sind. Einer der dümmsten Vorwürfe kam mal aus der "C" Parteien Fraktion: In Ostdeutschland gebe es nur deshalb so hohe Arbeitslosenzahlen, weil dort auch die Frauen Anspruch auf einen Arbeitsplatz anmelden, weil sie vorher einen hatten. Was für eine "Unverschämtheit!" :roll:

Bestreite ich ja gar nicht...im Gegenteil! Genau das sage ich ja auch....nur das die Männer dabei ein wenig hinterherhinken^^

Die gleiche "Diskussion" ist ja auch bei der Rentendebatte. Ist ja Unverschämt, daß die Ost-Frauen mehr Rente im Durchschnitt bekommen als die West-Frauen....woran das wohl liegen mag^^
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Das Leben in der DDR

es war gerade für die frauen ein ''zurück bomben''.
gerade den frauen wurde ja immer wieder suggeriert, das sie ein wichtiger teil in der produktion sind. fast jede frau hatte einen beruf gelernt, facharbeiterbrief in der tasche, meister oder studiert und auf einmal soll sie zu hause sitzen!
ich war zum glück nach der wende nur 6 monate arbeitslos, gewollt mit abfindung und habe mich dann beruflich 2 jahre umorientiert/umgeschult!

doch die, die den absprung mit mir damals nicht geschafft hatten, weil die hoffnung manchmal zuletzt stirbt, waren dann viele jahre zu hause, arbeitslos und frustriert!manche haben nie wieder in die beruftstaetigkeit zurück gefunden, weil sich lethargie breit machte!

Meine Kanzlerin bereitet mir diesbezüglich ja regelmäsig ein inneres Fussbad indem sie die Alphamännchen ihrer Partei regelmässig in den wohlverdienten Ruhestand schickt. :biggrin:
Auch wenn ich ihren Politikstil nicht mittrage, aber in diesem Punkt zeigt sich deutlich das Macht- bzw. Fachkompetenz keine Frage des Geschlechts ist.8)
 
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Mein_Ingomann

Guest
AW: Das Leben in der DDR

Bestreite ich ja gar nicht...im Gegenteil! Genau das sage ich ja auch....nur das die Männer dabei ein wenig hinterherhinken^^

Die gleiche "Diskussion" ist ja auch bei der Rentendebatte. Ist ja Unverschämt, daß die Ost-Frauen mehr Rente im Durchschnitt bekommen als die West-Frauen....woran das wohl liegen mag^^

Den efrauzipierten Mann erwarte ich ungefähr eine Viertelstunde nach Weltuntergang. An Muttis Schulter mit dem weinerlichen Satz: "Uppps! das hab' ich doch nicht gewollt!" 8)
 

fritztotila

Active Member
AW: Das Leben in der DDR

wie blacky schon schrieb, so empfand ich es auch!
ich kannte es nicht anders, wie die meisten mit berufstaetigen eltern.
mein vater hat zwar keine waesche gewaschen und fenster geputzt(macht er bis heute nicht), aber gesaugt, geschirr gewaschen und staub hat er auch giwischt!

ich habe mitte der 80er geheiratet , blutjung mit gerade 19. nur so bekam man event. eine wohung und diesen ehekredit, und da war es jedoch normal, das der mann zu hause mit anfassen musste, einkaufen, etc.! so erlebte ich jedenfalls alle maenner in dieser zeit, die in uns unserer platte wohnten!

mensch der subotnik, den gabs auch noch! in regelmaessigen abstaenden wurden wir als brigade in der freizeit verdonnert unentgeltlich zu arbeiten. entweder aufraeumarbeiten, grünflaechen anlegen, in kindereinrichtungen sandkaesten neu befüllen.....! anschl. gabs immer noch ein gepflegtes besaeufnis unter dem arbeiter-und bauernbanner.

das ist interessant. Von subotnik (gerade mal bei wiki geschaut...) hatte ich wirklich noch nie was gehört, Das war aber für Frauen und Männer, oder?

erinnert mich irgendwie an unser Rotes Kreuz. War die Notrettung in dern DDR auch auf Freiwilligenbasis , wie heute ?
 

melekchen

Well-Known Member
AW: Das Leben in der DDR

das ist interessant. Von subotnik (gerade mal bei wiki geschaut...) hatte ich wirklich noch nie was gehört, Das war aber für Frauen und Männer, oder?

erinnert mich irgendwie an unser Rotes Kreuz. War die Notrettung in dern DDR auch auf Freiwilligenbasis , wie heute ?

der war für alle, frauen und maenner und stand mitunter noch unter einem bestimmten thema: z.bsp. wir kaempfen um den namen 'brigade des roten oktober' oder 'adolf hennecke'.....

das rote kreuz war freiwillig, ebso die blutspenden, aber wenn not am mann war, gig eben eine brigade geschlossen hin, natürlich wieder unter einem thema, banner etc. und spendete blut!dann war es für den einen oder anderen event. nicht mehr freiwillig.
 
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