AW: Lindenstraßen-Thread
Krasse Leistung, Christiane, ich meine wie kannst dir so viele Namen merken, wo ich selbst bei den Namen der Verwandtschaft, ok. des 3. Grades, unüberwindliche Schwierigkeiten bekomme.
Der Sohn von der Cousine hieß Cem, der Eine!, hatte sie noch einen oder doch noch eine Tochter.
Ruhig bleiben...fangen wir mit den einfachsten an;
ein Sohnemann des im selbem Ort wohnenden Cousins, ich nenne ihn den fetten Vetter und sage es dabei auch ins Gesicht, allerdings auf die Anspielung, dass wir beide trotz unverhältnismäßigen Schwierigkeiten, denen wir am Anfang unseren Aufenthalts in Deutschland ausgesetzt waren, wir es geschafft hatten.
So weit, dass wir mit der Fremdsprache scherzen und darüber auch lachten, er lachte selbst herzlich drüber, wenn ich ihn so rief.
ER hatte es bei Gott viel schwerer als ich, der Vater war einer der Ersten die nach Deutschland gekommen waren, anno 1963, just in dem Jahr, in der der Cousin geboren war und ließ Frau und den einzigen Sohn zurück.
Bei den Großeltern väterlicherseits, wo er eigentlich als Kind gut aufgehoben war. Ich war noch klein, als dass ich was mitbekommen hätte, jedoch später erfuhr ich, dass die Mutter an die vier oder fünf Jahre gewartet hatte und während dieser Zeit wäre mein Onkel, der Bruder von meinem Vater, ein Mal die Familie im Dorf besuchen gegangen.
Ein Dorf den Bergen nahe, wo es im Winter bis zu drei Meter Schnee fiel und wo weder fließendes Wasser noch Strom gab.
Schon immer waren die Männer im Arbeitsfähigem Alter im Winter weit gezogen, um der Familie das Überleben zu ermöglichen, denn ansonsten musste man im Frühling von Null angefangen.
Denn, was im Sommer geerntet wurde, ging im Winter auf die Erhaltung des Viehs drauf, als dass man sich satt essen konnte.
Ja, auch das Vieh bekam Gerste, damit es Fett ansetzt und somit vor der Kälte geschützt ist, auf dass es den Frühling erlebt.
Mein Großvater hatte eine Zweitfrau und die Familie des ältesten Sohnes mit sieben Kindern, wobei der Sohn selbst ständig den Winter über zumeist im Westen des Landes in den Bergbauminen arbeitet, über fünfzehnhundert Kilometer entfernt.
Dass zu diesen Personen noch die Mutter von dem erwähntem Cousin und er selbst ernährt werden mussten, verstimmte den Familienfrieden.
Es wurde geprügelt und geschrien, geweint.
Bis sie eines Tages den Cousin bei den Großeltern ließ und davon ging. Er war verwaist, auch wenn die Eltern noch lebten.
Er war zutiefst erschüttert, dass er eines Tages aus einer Höhe von über vier Meter kopfüber durch die Dachluke des Küchenraumes auf den Lehmboden fiel.
Ich habe es noch heute vor Augen, ich konnte nur eine blutige Masse von dort oben ausmachen.
Er überlebte es, jedoch verlor er enorm an Sehkraft, was aus ihn heute einen Binden auf einem Auge gemacht hat und das andere Auge wäre auch gefährdet.
Schließlich ließ es mich nicht locker, sechs Jahre, nachdem ich und meine Mutter meinem Vater nach Deutschland gefolgt waren, ging ich in die Türkei und nahm ihn mit nach Deutschland, zu uns, auch wen n der Vater um die Ecke wohnte.
Wir hätten beinah den Flug verpasst, beide noch in der Pubertät, waren wir von den Strapazen der Reise aus einer Entfernung von über fünfzehnhundert Kilometern dermaßen übermüdet, dass wir uns Draußen auf den Boden des Flughafengebäudes aneinander anlehnten und einschliefen, es war Sommer.
Irgendwie kam mir ins Ohr, dass mein Name gerufen wurde und ich war hellwach, weckte den Cousin und wir liefen zu den uns abwartenden Flugzeug.
Auch wenn der Vater um die Ecke wohnte, hatte er immer noch nicht erneut geheiratet und lebte allein. Er trank viel. Ich hatte ihn des öfteren beaufsichtigen müssen, wenn er seine Kneipentour anging und dort beobachtete ich, dass als ob er mit den einheimischen um die Wette trank, denn beide Seiten prosteten sich heiter zu, gaben gegenseitig auf, dass manchmal der Bierdeckel von Kreuzen über lief.
Meine Mutter hatte gut entschieden, so ein Mensch könnte keinen Dreizehnjährigen betreuen. Also blieb er ein paar Jahre mit uns, bis ein Vater erneut heiratete und etwas darüber hinaus. sodann zog der Junge mit großem Widerwillen zu seinem Vater.
Der fette Vetter, er hat weit gebracht, schuftet heute wie ein Tier, hat zwei Häuser.
Ich gönne ihm es so, wenn nicht ihm, wenn überhaupt und so half ich ihn bis an meine Grenzen, wenn es um Arbeit ging. Ich stritt mich mit den Leuten, die mit ihm arbeiteten, erwähnte kein Wort darüber, was ich an Geld kriegen sollte und arbeitete körperlich über meine Kräfte.
Er baute Häuserle und baut immer noch.
Der Jüngere von ihm heißt..heißt, Burak?
Ne Burak hieß doch der Sohn von dem Bruder von der Frau ...von der Frau vom..
Christiane, alle Achtung.