Erdbeben mit 7,3 in Türkei und Syrien

Bintje

Well-Known Member
Faeser und Baerbock sind heute im Erdbebengebiet. Vielleicht bewegt sich langsam doch mal was ... ?

"Geplant waren am Nachmittag Gespräche mit deutschen Hilfsorganisationen und mit Betroffenen. In Kahramanmaraş sind bislang mehr als 10.000 Tote infolge des Bebens geborgen worden. Baerbock und Faeser wollten sich zudem erkundigen, wie der Beschluss der Bundesregierung umgesetzt werden kann, wonach Opfer des Bebens unbürokratisch für einige Zeit zu ihren Verwandten nach Deutschland kommen können sollen. Ein Treffen mit türkischen Regierungsvertretern war aber nicht geplant."


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Bintje

Well-Known Member
Heute morgen hieß es noch, es seien 20 (in Worten: zwanzig!). Bürokratie ist eine Schnecke. Vor allem deutsche Bürokratie.

Und der traurige "Witz": Bei abgelehnten Visumanträgen - dieser Tage hörte ich von einem Fall, zwar kein Erdbebenopfer, aber ein Mensch mit Verwandten in Deutschland, der davor monatelang warten musste - verfallen die Gebühren. Da kriegt man nix erstattet. Nicht selten unterstellen die Konsularabteilungen "fehlenden Rückkehrwillen" und lehnen schon deshalb ab. @Leo_69 kann ein Lied davon singen ...
Hoffentlich läuft das jetzt anders, sondern können Faeser + Baerbock sich ihre verbale Betroffenheit in die Haare schmieren.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bintje

Well-Known Member
Neben der Passpflicht scheint sich die Verpflichtungserklärung als größte Hürde zu erweisen.
Aha? Weil kaum jemand eine abgeben will? Oder weil Einladende aus Sicht der ABHen nur über unzureichende Sicherheiten (sprich Geld) verfügen?

Abgelehnt wird so was regelhaft, wenn der/die Einladende zum Beispiel von Transferleistungen lebt oder insolvent ist oder zu wenig Einkommen hat.
Es gibt Tabellen, in denen man nachschauen kann, wie viel man bei ein, zwei oder drei Gästen verdienen muss, damit die Verpflichtungserklärung akzeptiert wird.
 

EnRetard

Well-Known Member
Aha? Weil kaum jemand eine abgeben will? Oder weil Einladende aus Sicht der ABHen nur über unzureichende Sicherheiten (sprich Geld) verfügen?

Abgelehnt wird so was regelhaft, wenn der/die Einladende zum Beispiel von Transferleistungen lebt oder insolvent ist oder zu wenig Einkommen hat.
Es gibt Tabellen, in denen man nachschauen kann, wie viel man bei ein, zwei oder drei Gästen verdienen muss, damit die Verpflichtungserklärung akzeptiert wird.
Wegen unzureichender Mittel natürlich.
 

Bintje

Well-Known Member
Das Problem kenne ich überwiegend von Syrer:innen. Die Familien können dann nur versuchen, jemanden zu finden, der eine Verpflichtungserklärung übernimmt. Daran ist man allerdings fünf Jahre gebunden, was im Einzelfall gut bedacht sein will.
Eine andere Variante sind mehrere Unterstützer, auf die sich der Mensch, der die Erklärung abgibt, im Ernstfall (von dem zu hoffen ist, dass er nicht eintritt) verlassen können sollte.

Hier mehr zu geforderten Einkommensverhältnissen (Stand 2022); inwieweit die noch gültig sind, kann ich nicht sagen:
https://herberge-fuer-menschen.de/faq-items/kann-auch-ich-ein-verpflichtungsgeber-werden/

Zwar ist rechtlich vorgesehen, dass bei geringen Einkünften alternativ auch eine Sicherheitsleistung als Kaution hinterlegt werden kann (wie es z.B. regelmäßig über vorher einzurichtende Sperrkonten von ausländischen Studierenden aus Drittstaaten verlangt wird). Aber bei "normalen" Visaverfahren werde das leider kaum noch akzeptiert, hörte ich. Wobei es eventuell auch eine Frage geschickten Verhandelns und guter Drähte zur ABH sein könnte - aber sehr unbefriedigend ist der Zustand allemal.
 

Msane

Well-Known Member
Meine Freundin arbeitet beim kölner Ausländeramt, sie sagt das Verpflichtungserklärungen wirklich sehr teuer werden können.
Aus leidvoller Erfahrung soll ich von ihr weitergeben, dass Familien sich hoffnungslos zerstreiten können wenn die Verwandten zur Last fallen.
Wer sowas unterschreibt muss sich wirklich ganz genau über seine finanziellen Mittel im Klaren sein.


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Bintje

Well-Known Member
Wer sowas unterschreibt muss sich wirklich ganz genau über seine finanziellen Mittel im Klaren sein.
Ja, stimmt. Weswegen ich meiner besten Freundin, die von syrischen Bekannten für den Besuch ihrer sehr betagten Großmutter in Deutschland angehauen wurde, nach einigem Für und Wider abgeraten habe. Dafür war und ist ihre eigene finanzielle Situation nicht planbar genug.

Die Familie hat es dann anders gelöst und jemand anderen gefunden, die Oma kam und flog nach einem halben Jahr wieder zurück.
In der Zwischenzeit waren zunehmende Spannungen in der Familie mit Händen zu greifen ... pubertierende Kinder, die plötzlich weniger Freiheiten genießen durften als sonst, Erwachsene, die Oma zuliebe ganz heile Welt spielten, bis sie fast platzten.. und so weiter. Dabei waren ihre Wohnverhältnisse nicht beengt, aber es war so. Letztlich ging alles gut, zumal die Oma zurück wollte (- nachdem sie sich offenbar erfolgreich genug überzeugt hatte, dass alle ganz brav die Tradition hochhielten, was teils fast an Good Bye Lenin auf Arabisch erinnerte ; )). Das kann aber auch völlig anders laufen. Dann steht der mit der Verpflichtungserklärung mit Pech im Regen. Ob man das eingehen kann und will, muss jede/r für sich selbst entscheiden.

Besagter Freundin habe ich, wie gesagt, bei allem Verständnis für die Situation dieser Familie, die sich so sehr nach der Oma sehnte, nur abraten können. So was tut man für seine Allerliebsten, wenn's irgend geht, nicht für Menschen, die man zu wenig oder gar nicht kennt. Jedenfalls dann, wenn man nicht über wirklich viel Geld verfügt.
 

EnRetard

Well-Known Member
Das Problem kenne ich überwiegend von Syrer:innen. Die Familien können dann nur versuchen, jemanden zu finden, der eine Verpflichtungserklärung übernimmt. Daran ist man allerdings fünf Jahre gebunden, was im Einzelfall gut bedacht sein will.
Eine andere Variante sind mehrere Unterstützer, auf die sich der Mensch, der die Erklärung abgibt, im Ernstfall (von dem zu hoffen ist, dass er nicht eintritt) verlassen können sollte.

Hier mehr zu geforderten Einkommensverhältnissen (Stand 2022); inwieweit die noch gültig sind, kann ich nicht sagen:
https://herberge-fuer-menschen.de/faq-items/kann-auch-ich-ein-verpflichtungsgeber-werden/

Zwar ist rechtlich vorgesehen, dass bei geringen Einkünften alternativ auch eine Sicherheitsleistung als Kaution hinterlegt werden kann (wie es z.B. regelmäßig über vorher einzurichtende Sperrkonten von ausländischen Studierenden aus Drittstaaten verlangt wird). Aber bei "normalen" Visaverfahren werde das leider kaum noch akzeptiert, hörte ich. Wobei es eventuell auch eine Frage geschickten Verhandelns und guter Drähte zur ABH sein könnte - aber sehr unbefriedigend ist der Zustand allemal.
Faeser und Baerbock sind heute in Pazarcık gucken gewesen. Und haben die lumpige Hilfszusage erhöht. Sie hätten auf die Verpflichtungserklärung verzichten sollen. Das wäre nicht das erste Mal. Mir läuft schon wieder die Galle über. Nicht gut um die Uhrzeit.
 
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