Kennt ihr schon den neuesten Krieg?

sommersonne

Well-Known Member
Ach was, seit über einem Vierteljahr wird darüber debattiert, Südafrika ist deswegen nach Den Haag gegangen und unsere kleine Annalena bittet Israel jetzt (25. Januar 2024), doch bitte aufs Humanitäre Völkerrecht zu achten. o_O
Man muß sich eben auch mal mit kleinen Erfolgen zufrieden geben. Scheinbar findet jetzt doch ein wenig Umdenken statt und man erlaubt sich sogar etwas Kritik. Die politischen Mühlen mahlen eben langsam wenn der richtige Wind fehlt.
 

sommersonne

Well-Known Member
Was soll man mehr dazu sagen als - die Hoffnung stirbt zuletzt.
Das ist so weit von der Wirklichkeit und den Möglichkeiten in einem Krieg weg, das es schon lächerlich ist.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Erst Ende Dezember hatte die Berliner.Senatsverwaltung für Kultur (Jahresbudget: eine Milliarde Euro), eine Klausel eingeführt, Zuwendungsempfänger, Institutionen ebenso wie Einzelpersonen, eine „Selbstverpflichtung“ abzuverlangen. Deren Inhalt: ein Bekenntnis zu einer „vielfältigen Gesellschaft und gegen jedwede Diskriminierung und Ausgrenzung sowie gegen jede Form von Antisemitismus gemäß der Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) und ihrer Erweiterung durch die Bundesregierung“. Dies ist nun ausgesetzt.
Deniz.Yücel nimmt diese Debatte zum Anlass für einen ausführlicheren,.schlichen Essay über die Linke, der Kulturbetrieb, Antisemitismus. Mit solchen Thesen:
Dabei ist der Befund, dass ein nennenswerter Teil des Kultur- und Universitätsbetriebs mit seiner Romantisierung der palästinensischen Sache, mit Verflachungen und Einseitigkeiten zumindest eine offene Flanke für Judenhass habe, nicht falsch. Nur gilt diese Kritik am allerwenigsten für dieses Land; hier zeigen sich derlei Tendenzen nur in besonders internationalisierten Segmenten, der bildenden Kunst etwa, mit Abstrichen auch in der Clubszene. Aber in Deutschland sind diese Tendenzen weit davon entfernt, tonangebend zu sein. Die deutsche Erinnerungskultur mag allzu ritualisiert sein und die immer gleichen Phrasen wiederholen. Doch vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte und als Folge der gesellschaftlichen Auseinandersetzungen um diese – von der Debatte zum Frankfurter Auschwitz-Prozess 1963-65 über die Kritik der 68er-Bewegung bis zu den erinnerungspolitischen Debatten der 1980er-Jahre – hat sich hierzulande, nicht nur, aber insbesondere in der kulturellen Elite und im Bildungsbürgertum, tatsächlich eine Sensibilität in Sachen Antisemitismus entwickelt. Vor 40 Jahren war Jürgen Habermas‘ Vorschlag aus dem Historikerstreit, nationale Identität nicht aus der Relativierung und Abwehr des Holocaust, sondern aus „der kritischen Aneignung der eigenen Geschichte“ zu beziehen, noch umstritten, heute ist seine Idee Allgemeingut – genau deshalb beklagen Leute wie Björn Höcke das, was sie „Schuldkult“ nennen.
Was für den Kulturbetrieb gilt, gilt auch für das verwandte Thema linker Antisemitismus. Selbstverständlich gibt es den. Aber wer in den vergangenen Monaten darüber sprach, verwies entweder auf Beispiele aus dem Ausland, etwa auf abstoßende Demonstrationen an US-Universitäten. Oder er kramte in der Geschichte: von der „Schlageter-Linie“ der Weimarer KPD bis zur Selektion jüdischer Passagiere bei einer Flugzeugentführung durch deutsche und palästinensische Linksterroristen in Entebbe 1976. Alles richtig. Nur eben anderer Ort oder andere Zeit und keine Beobachtungen aus der deutschen Gegenwart. Keine andere Linke der westlichen Welt, so bilanzierte der Politikwissenschaftler Martin Kloke 1990 in der ersten wissenschaftlichen Untersuchung zum Thema „Israel und die deutsche Linke“, sei vor dem Sechstagekrieg „so proisraelisch gewesen wie ausgerechnet die bundesdeutsche. Und keine andere ist nach 1967 so exzessiv antiisraelisch in Erscheinung getreten.“ Doch jede aktuelle Studie müsste zu dem Ergebnis kommen: Keine andere Linke der Welt ist heute grosso modo so proisraelisch wie die deutsche.
 

univers

Well-Known Member
Du hast gewiss als Ruhrpottler in deinem Bekanntenkreis welche, die der Türkischen mächtig sind, weil die Türkischen Medien so verquer darüber berichten, dass es meine Vernunft übersteigt, als dass ich es euch hier erklären könnte, sie sehen kurzgefasst das Urteiil des IGH als ein Sieg gegen Israel an, selbst der Oberste....hää
 

sommersonne

Well-Known Member
Immerhin ist Israel zu etwas verurteilt worden, nachdem sie bisher immer Zustimmung bekamen. Oberflächlich betrachtet könnte man es, mit viel gutem Willen, als Sieg betrachten.
Die Förderung des IGH sind aber so unrealistisch das sie bedeutungslos sind. Denn in einem Krieg ist das Geforderte nicht durchführbar.
Ala - Hauptsache mal was getan und passieren wird nichts.
 

Bintje

Well-Known Member
Woran machst du denn fest ob jemand Medienprofi ist? Sie kann öffentlich auftreten, Reden halten und ihre Themen vertreten. Das war es wohl auch schon und wer weiß, ob sie nicht Berater hat die sie vorbereiten. Ob das schon Medienprofi ist?
Sie steht seit sechs Jahren in der weltweiten Öffentlichkeit. Und natürlich hat sie Berater, klar, aber auch derart viel Erfahrung in den Jahren gesammelt, dass man getrost davon ausgehen darf: Sie weiß, was sie tut.
Depressionen hat man ein Leben lang, aber mal hat man sie mehr, mal sie einen selber in Griff. [...]
Nein, das ist nicht so, entschuldige, aber wann und ob eine Depression chronisch wird, hängt entscheidend davon ab, um welche Form es sich handelt und wie schnell sie behandelt wird. Es kann beispielsweise auch reaktive Depressionen bei heftigem Liebeskummer oder dem Tod eines geliebten Menschen geben, die nur in einer bestimmten Lebensphase und danach gar nicht mehr auftreten (in der Regel auch als "Anpassungsstörung" umschrieben).

Es kann aber auch ganz anders sein. Entscheidend ist immer, dass es schnell erkannt und behandelt wird, was z.B. auch in Ländern mit unzureichender medizinischer Versorgung oder wo die Erkrankung tabuisiert wird und als Stigma gilt, deutlich schwieriger ist.
Als Faustregel kann man sich merken: Je länger eine Depression unerkannt und unbehandelt bleibt, desto größer ist das Risiko einer Chronifizierung.
Es sei denn, es handelt sich wirklich um eine chronische Erkrankung. Aber das tritt m.W. sehr viel seltener auf und können nur Fachleute herausfinden.
Mir gefallen die Debatten über Thunbergs kolportierte Krankheiten nicht. Wahlweise werden die Krankheiten eingesetzt, um sie zu diskreditieren (tickt nicht richtig) oder um ihre teils skandalösen Aussagen zu bagatellisieren. Mal abgesehen, dass die Ferndiagnosen übergriffig sind. Es mag sein, dass sie diese oder jene Störung hat, aber bei anderen in der Öffentlichkeit stehenden Personen, bei deren Äußerungen einem teils die Spucke wegbleibt, wird auch nicht regelmäßig der Diagnoseschlüssel für psychische Erkrankungen rauf und runterspekuliert.
Danke! Full ack.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Israel hat derart erdrückende Beweise vorgelegt, Teile der UNRWA wären aktiv beteiligt gewesen am 7. Oktober, daß diese gleich 12 Mitarbeiter rausgeschmissen hat und die USA die Finanzierung des UN-Flüchtlingswerkes eingefroren.

 

Alubehütet

Well-Known Member
Einerseits. Greta Thunberg hat schon mit elf Jahren unter einer schweren Magersucht gelitten. Das finde ich ziemlich heftig. Sie war über ein Jahr nicht zur Schule gegangen weil seelisch nicht dazu in der Lage. Festzustellen, daß sie massiv seelisch erkrankt ist und es ein Leben bleiben wird, verbittet sich also nicht wie Ferndiagnosen etwa einer narzistischen Störung bei Trump. Und öffentlich gemacht haben das sowohl sie selbst als auch ihre Mutter; es ist also nicht unziehmlich, darüber zu sprechen.

Andererseits sehe ich keinerlei Notwendigkeit, ihr Hinwendung zu Palästina, die sich schon länger angekündigt hat, damit in irgend einem Zusammenhang zu bringen. Wie Luisa Neubauer das erklärt hat, mit den Dialogen von FFF-Gruppen vor allem der Südhalbkugel, für die Klimagerechtigkeit viel stärker im Zusammenhang gesehen wird eines auch sozial ungerechten System kapitalistischen Wirtschaftens, Israel dabei als besonderes Symbol weissen Kolonialismus, finde ich völlig nachvollziehbar und zur Erklärung ausreichend. Da mag mehr sein, daß Greta vielleicht mit einen Therapeuten besprechen müßte, aber das muß ich nicht wissen. Ich nehme sie voll und ganz ernst und verantwortlich.

Und schließlich bleibe ich dabei: Der Kraken lag da nicht so rum und rutschte irgendwie mit ins Bild. Das Bild ist sorgfältig arrangiert und komponiert. Der Kraken ist eine antisemitische Hundepfeiffe, die den Wissenden signalisiert, daß auch sie sich bewußt sind, wie eine jüdische Weltverschwörung jetzt gegen sie hetzen würde.
 
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