Ich verstehe nicht, wie wir hier so entgegnende Meinungen haben können.
Ich schon ... na, aber meistens, und die Meinungsspanne hier finde ich noch im vertretbaren Bereich. Niemand hier feiert die Hamas-Aktion als gelungenen Sieg, als antiimperialistische/antikolonialistische Aktion. Das Internet ist voll davon, und was man so mitkriegt, läuft das im Ausland, England, Frankreich, Spanien wird genannt, noch viel schlimmer.
Was ich hier insbesondere nicht ausmachen kann, das ist, was man „israelbezogenen Antisemitismus“ nennt. Also daß sich Antisemitismus tarnt als „legitime“ „man wird Israel ja wohl noch kritiseren dürfen“ Israel-Kritik. Eine sehr grundlegend feindselige Haltung gegenüber Israel meine ich, hier sehr wohl auszumachen, die meines Erachtens, da ist der Dissens, schon an Täter-Opfer-Umkehr naherückt, diese „geschah nicht in einem Vakuum“-These. Die mich, wie gesagt, bestürzt, weil nach 9/11 niemand gesagt hätte „aber Mossadegh! Aber Vietnam! Aber Chile!“. Da war nur blankes Entsetzen, wie ich es jetzt auch wieder verspüre. Aber Antisemitismus wittere ich hier bei niemandem, nicht einmal die Nähe.
Und der äußert sich ausserhalb unseres Forums erschreckendst. Auch in Deutschland gehen viele Juden derzeit gar nicht vor die Türe. Und wenn, dann nicht als Juden erkennbar. Nicht wenige haben drei Wochen ihre Wohnungen nicht verlassen.
Aber natürlich. Schon hier geht es ans Eingemachte, und das Thema geht uns allen an die Nieren. Corona, dann kam gleich dieser verdammte Ukraine-Krieg, und jetzt das. Ein Thema, das hier quer durch die Gesellschaft geht, durch alle Lager, und das gerade den Deutschen auch ans Eingemachte geht. Da war die Ukraine noch vergleichsweise weit weg, Juden leben mitten unter uns. Und Antisemiten auch.
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Bin ja sowieso weitgehend deiner Meinung, wird aber auch die anderen zum Nachdenken bringen. Kleine Anmerkung:
