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Pit 63
Guest
Die Frage die sich hier stellt ist nur, wieso sie dies gewollt haben sollte, sind doch hauptsächlich "gute" Diktatoren gestürzt worden bzw deren Länder destabilisiert und die Bedrohungslage für Israel immens erhöht worden.
Die verantwortliche Einflussnahme der amerikanischen Geostrategen (und ihrer europäischen Unterstützer) mit einem aus Deiner Sicht heute mangelnden gegenwärtigen Nutzen oder Erfolg der Einflussnahme vor und während des arabischen Frühlings anzuzweifeln, macht wenig bis keinen Sinn. Wie das Ergebnis seitens der Kriegstreiber heute eingeschätzt wird, können wir hier nur vermuten. Wie schon an anderer Stelle gesagt, ich vermute, sie klopfen sich im grossen Ganzen auf die Schultern.
Abgesehen davon, die geostrategische Planung ist grundsätzlich eine langfristige, der Militärapparat muss aber stets am Laufen gehalten werden und es gibt zahlreiche kurzfristige Ansätze, von denen manche erfolgreich sind, andere weniger.
Hinzu kommt, dass politische Gegner wie Russland, Iran, Syrien oder China oder innerstaatliche Gegner die Füsse natürlich nicht still halten und immer mal wieder überraschend auf den Plan treten.
So eine Überraschung ist bspw. im Jemen passiert, als der alte Freund Präsident Salih abserviert wurde und sich daraufhin mit den alten Feinden, den Hutis zusammengetan hat. Der ganze Drohnenkrieg, der bis dahin mit Billigung Salihs im Jemen geführt wurde, hatte anscheinend keine Bedeutung mehr. Jetzt bomben die saudischen Freunde im Jemen. Diese ständig Freund-Feind-Bäumchen-wechsel-Dich-Strategiespiel ist zwar vollkommen wahnsinnig, hat aber Methode und eine lange Tradition.
Auch das aktive Eingreifen Russlands nach 5 Jahren Syrienkrieg war möglicherweise unerwartet. Wer weiss das alles schon so genau.
Wie auch immer, Amerika ist weit weg vom Schuss und wird von den Folgen seiner Massenmorde und Anstiftungen zum Massenmord sowie von den verursachten zivilen Katastrophen kaum berührt. Dafür schimpft man umso lieber über andere Mörder, die man idR logistisch oder mit Waffen unterstützt- gerne auch auf beiden Seiten eines Konflikts.