Wie Volksparteien sich selbst demontieren - mit und ohne Rezo

Msane

Well-Known Member
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Die Grünen könnte es an dieser Frage übrigens bis hin zur Spaltung zerreißen; das denke ich schon länger. Ihres Markenkerns sind sie ja eh gewissermaßen beraubt, weil andere Parteien ökologische Forderungen längst gekapert haben und auf die eine oder andere Weise ebenfalls umgesetzt sehen wollen. Aber der nun angestrebte U-Turn in der Atomfrage, so pragmatisch der begründet sein mag, wofür ich grundsätzlich Verständnis habe, dürfte sie Wähler:innen, Mitglieder und die bisher offiziell nach außen kommunizierte Geschlossenheit bis hin zur möglichen Neugründung einer weiteren Partei kosten - siehe Geschichte der SPD mit deren Abspaltungen.

Es wäre gut wenn das passiert, dass wäre die dringend benötigte Erneuerung der Grünen.
Diese ganzen Ideologen mit ihren Denkweisen von vorgestern wie zb. Trittin usw. in die Biotonne entsorgen,
Deckel zu und weg damit.
Ideologisch verblendete Wohlstandsökos können wir uns nicht mehr leisten.


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Bintje

Well-Known Member
Anfangs habe ich ihn fast ein wenig bedauert weil er ausbaden muss was die Regierung vor ihm eingebrockt hat. Das ist nun vorbei.
Ich habe ihn nicht bedauert, weil er diese Politik als Finanzminister der GroKo mitverantwortet hat. Er saß ja auf dem gleichen Posten, den Lindner nun besetzt; das darf man nicht vergessen. Okay, es gab und gibt Corona, das war für ihn sicher nicht einfach, aber er hat sich immer gekonnt hinter Merkel versteckt. Nun muss er liefern und überlässt die Rolle der Macher:innen in erster Linie Baerbock und Habeck, so kommt es mir vor. Die aber nicht aus der Koalitionsdisziplin tanzen (dürfen), weil sonst die Ampel platzt. Was sie natürlich so wenig aufs Spiel setzen wollen wie die SPD.
Deshalb kriegt die FDP als Kleinste im Bunde ihre gesamte Klientelpolitik durch. Und weil Scholz als Seeheimer tendenziell mit deren Kurs sympathisiert, davon kann man ausgehen.
 

Bintje

Well-Known Member
Es wäre gut wenn das passiert, dass wäre die dringend benötigte Erneuerung der Grünen.
Diese ganzen Ideologen mit ihren Denkweisen von vorgestern wie zb. Trittin usw. in die Biotonne entsorgen,
Deckel zu und weg damit.
Ideologisch verblendete Wohlstandsökos können wir uns nicht mehr leisten.


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Ohne Dir zu nahe treten zu wollen: Ich finde Deine Betrachtungsweise auch einigermaßen ideologisch und scheuklappig. :) Trittin ist m.E. einer der klügsten Köpfe dort. Inwieweit er momentan zeitgeistig argumentiert, ist eine andere Frage, aber beziehe bitte auch mal ein, dass Deutschland beispielsweise die Fleischindustrie, sprich Massentierhaltung, mit zweistelligen Milliardensummen subventioniert, angeblich aber nicht in der Lage ist oder sein soll, Übergewinnsteuern abzuschöpfen oder ein vernünftiges Nachfolgemodell für das 9 Euro-Ticket zu entwickeln. Was meines Erachtens echte Entlastungen für viele Menschen brächte!
 

EnRetard

Well-Known Member
Scholz ist eine völlige Fehlbesetzung. Die SPD muss ihn austauschen, sonst ist sie am Ende. Oder er muss sich völlig neu erfinden und Lindner via Richtlinienkompetenz die Übergewinnsteuer reinwürgen. Es geht nicht, dass nur die FDP ihre Kundschaft bedient. Lindner wird auch die Koalition nicht platzen lassen, weil die FDP bei dann fälligen Neuwahlen unter der 5%-Hürde landen könnte und nicht in einer schwarzen Ampel unter Merz, der übrigens unterirdische Zustimmungswerte hat. --- @Msane Klar, dass du dir den Untergang der Grünen wünschst, Würden die Grünen ihren Markenkern, und der ist weder Liebe-Frieden-Haschischplätzchen noch Einwanderung für alle, sondern Atomkraft nein danke, über Bord würfen, dann hätten wir vier weitgehend austauschbare bürgerliche Parteien mit jeweils ein paar Spezialitäten, und wer was deutlich anderes wollte, müsste sich an die aktuell dysfunktionale Linkspartei oder die Nazis halten. Ist das das System, das die vorschwebt?
 

Bintje

Well-Known Member
Würden die Grünen ihren Markenkern, und der ist weder Liebe-Frieden-Haschischplätzchen noch Einwanderung für alle, sondern Atomkraft nein danke, über Bord würfen, dann hätten wir vier weitgehend austauschbare bürgerliche Parteien mit jeweils ein paar Spezialitäten, und wer was deutlich anderes wollte, müsste sich an die aktuell dysfunktionale Linkspartei oder die Nazis halten.
Ja, das sehe ich genauso wie Du (und was Du schreibst, spricht m.E. im Kern für eine echte Neugründung).
Ich denke nur nicht, dass der von Dir an die Wand gemalte Deibel @Msane als Gesellschaftsmodell vorschwebt, sondern er zielt wohl eher auf eine Schwächung der Grünen, die durch eine Abspaltung alter Fundis und ökologisch bewegter Youngsters zwangsläufig eintreten würde.
Ich sehe aber auch, dass es zwischen der vergleichsweise jungen Klima- und der alten Anti-AKW-Bewegung unter Umständen zu wenig Schnittstellen geben könnte, was zu weiterer Zersplitterung führen würde. Für die Jüngeren war die Abkehr von Atomstrom nie eine Frage, die man politisch erst durchboxen musste. Sie sind da nicht so sensibilisiert wie die Altvorderen, wage ich zu behaupten. Wie sie sich angesichts ebenfalls drängender Energiefragen positionieren würden, traue ich mich nicht einzuschätzen.
 

Msane

Well-Known Member
Wir fahren Braunkohlekraftwerke wieder an während wir gleichzeitig klimaneutrale AKWs abschalten,
dass kannste doch echt keinem mehr erzählen.
Im Ausland fragt man sich ob die Deutschen in Sachen Energiepolitik komplett behindert sind.
Das europäische Ausland hat schon signalisiert, wenn Deutschland im Winter europäische
Solidarität einfordert, kriegen wir von denen kein Gas solange wir an dem Schwachsinn
festhalten die AKWs vorzeitig abzuschalten.


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Berfin1980

Well-Known Member
Klimaneutrale Akw`s ? Dein ERNST?

Es gibt Studien darüber, 190 g CO2 pro Kilowattstunde Atomstrom. Vom Ressourcen Verbrauch beim Abbau von Uran ganz zu schweigen und den hohen Schäden dabei für die Umwelt.

Und nochmal für dich die französischen Reaktoren die abgeschaltet werden mussten wegen Wassermangel.
 

EnRetard

Well-Known Member
Das europäische Ausland hat schon signalisiert, wenn Deutschland im Winter europäische
Solidarität einfordert, kriegen wir von denen kein Gas solange wir an dem Schwachsinn
festhalten die AKWs vorzeitig abzuschalten.
Ja, wir sind ja doof genug, den Franzosen aus der Patsche zu helfen, weil die Hälfte ihrer AKWs im Klimawandelsommer nicht mehr ausreichend gekühlt werden kann und dann setzen die sich aufs hohe Ross (oder die klapprige Schindmähre) und drehen uns ne lange Nase? Die sollten sich diesen Sommer eine Lehre sein lassen und ihre windige Atlantikküste von Brest bis Biarritz mit Windkraftanlagen vollspargeln, mit besonderer Berücksichtigung der abgebrannten Kiefernplantagen zwischen Bordeaux und Bayonne.
 

Msane

Well-Known Member
In Deutschland haben wir sichere Atomkraftwerke abgeschaltet und dann bei Bedarf die Stromausfälle mit dem Bezug von Atomstrom aus sicherheitstechnisch schlechteren französischen Reaktoren zu ersetzen... Gratulation dazu.
Nur so als Beispiel zu welchem Irrsinn der grüne Abschaltwahn geführt hat.


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EnRetard

Well-Known Member
2011 saßen die Grünen nicht in der Regierung. Das war schwarzgelb.
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Derzeit liegt das Problem auf französischer Seite. Nur 40% von deren AKWs laufen. Wegen der fehlenden Kühlmöglichkeiten, aber auch wegen allerlei Arbeiten an den Kraftwerken. Derzeit hilft Deutschland aus. In F wird vielfach mit Strom geheizt, Wenn die ihre AKWs bis zum Winter nicht ans Laufen kriegen, muss Deutschland weiter aushelfen. Und sich selbst helfen. Für mich sieht das nicht nach Werbung für AKWs aus. Deutschland hat 3 Stück, die es noch über den Winter laufen lassen könnte, ein Tropfen auf den heißen Stein. AKWs haben neben dem Problem (wie andere Wärmekraftwerke auch), mit Wasser gekühlt zu werden, auch noch das ungelöste Problem der Endlagerung. Jaja, @Msane, die Asse gibts ja noch, kannste natürlich sagen, da kommts eh nicht mehr drauf an.

AKWs sind ebenso wie Kohlekraftwerke (und andere große Wärmekraftwerke) nicht zukunftsfähig. Nicht hier und nicht in Frankreich.
 
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