Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

EnRetard

Well-Known Member
Keine Ausgangssperre - keine Nachweispflicht-fertig.

Eine Ausgangssperre ist dann vertretbar, wenn sie die Infektionen senken hilft. In sofern macht es Tayyip Erdogan gerade richtig, besser spät als nie. Wirtschaft zumachen, Wege zur Arbeit fallendamit weg, viele Kontakte auch. Das Ganze ist bis zum 17.5. befristet, damit ein Ende absehbar. Und was macht Deutschland? Lässt es Amazon und den Supermarktketten durchgehen, dass sie ihrem Personal verbieten, FFP2-Masken zu tragen, um der Pausenregel im Arbeitsschutz aus dem Weg zu gehen.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Komplett sinnbefreite willkürliche Schikanierungen im Zuge der Coronapandemie sind genau das was viele Kritiker der Maßnahmen auf den Plan bringt.
Was im Einzelfall sinnbefreit erscheinen mag, ist aus pragmatischen Gründen durchaus sinnvoll. Angestellte des Ordnungsamts und Polizeibeamte müssen sich bei allem Augenmaß aus Gründen des Gleichheitsgrundsatzes auf verbindliche Regeln beziehen können, wenn sie einschreiten. Es ist weder Sache des Polizisten, den Einzelfall zu prüfen (das machen andere) noch die Sinnhaftigkeit einer Anordnung im Dienst zu hinterfragen. Seine Vorbehalte kann er seinem Vorgesetzten, seiner Gewerkschaft, seinem Ministerium oder vor Gericht vorbringen, aber nicht wenn er im Dienst ist. Damit auf den Intensivstationen ordentlich gearbeitet werden kann, sollten unsere Ordnungskräfte nicht auch noch nachts mit Attestierten zu tun haben. Wir brauchen sie auf der Straße, nicht für überflüssigen Bürokram.
 

Bintje

Well-Known Member
Die nächtliche Ausgangssperre hat Spanien, Italien, Portugal und UK plus Irland sehr geholfen. Sie hatten unfassbar hohe Inzidenzwerte. Wo Paris ohne nächtliche Ausgangsperren stünde, wage ich mir gar nicht vorzustellen.

Andere Länder, andere Sitten, genauer: andere Freizeitgewohnheiten. Irland + UK sind ohne ihre vielen Pubs nicht denkbar, in Spanien, Italien + Portugal startet das Nachtleben bedeutend später (siehe oben, das hatte ich erwähnt). Es würde reichen, Zusammenkünfte an einschlägigen Party-Locations schlicht zu unterbinden. So haben wir's im Norden, so war es teilweise im Sommer und bei hoher Inzidenz vor Weihnachten. Das wurde polizeilich überwacht, alles klar. Fertig, reichte. ;)
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Die heutige Infektionsrate war seit langem mal wieder vierstellig. Nach drei Tagen Notbremse. Covid braucht keine Woche, um Anzeichen zu generieren. Ein bis zwei Tage nach der Ansteckung tauchen Symptome auf. Wer ohne Symptome z. B. plötzlich geruchslos ist, hatte die Infektion unerkannt , aber eben auch mit entsprechend weniger Ausstößen. Insofern wirken massive Kontaktbeschränkungen in Sachen Covid sehr schnell. Auch die Erfahrung hat man überall gemacht.
 

Bintje

Well-Known Member
(...)Insofern wirken massive Kontaktbeschränkungen in Sachen Covid sehr schnell. Auch die Erfahrung hat man überall gemacht.

Das ist völlig unbestritten, aber erstens haben wir die schon lange!, und darum ging es jetzt nicht, sondern um Ausgangssperren.
Korrigiere mich, wenn ich das falsch sehe: Aber wenn man zulässt, dass viele Menschen in Fabriken, Großraumbüros, Schulen, in Betrieben wie Amazon und überfüllten Öffis angeblich kein größeres Problem darstellen, der gemeinsame Besuch von Tochter und Schwiegersohn beim 82-jährigen alleinstehenden Opa dagegen aber schon, und zwar genauso wie ein einsamer Jogger, der morgens um halb 5 seine Runden dreht, bevor er sich auf dem Weg zur Arbeit wieder in überfüllte Öffis quetschen darf: läuft was schief. Das sagt Dummerchen wie mir schon die nackte Logik.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Korrigiere mich, wenn ich das falsch sehe: Aber wenn man zulässt, dass viele Menschen in Fabriken, Großraumbüros, Schulen, in Betrieben wie Amazon und überfüllten Öffis angeblich kein größeres Problem darstellen,...
Alle sagen (bis auf die FDP, Querdenker und AfD), dass die von dir genannten Infektionsherde ein Riesenproblem darstellen. Ein großer Infektionsherd sind seit der dritten Welle die Jugendlichen, die Covid an ihre systemrelevanten Eltern und vorerkrankten Großeltern weitergeben. Dies ist die Zielgruppe. Außer Jugendlichen zwischen 16 und 26 Jahren und den Nachtjoggern ist seit einundeinviertel Jahr niemand mehr zwischen Mitternacht und fünf Uhr morgens unterwegs, nur noch berufswegen: Polizisten, Notärzte, Zeitungsboten und Profikicker.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Und was macht Deutschland? Lässt es Amazon und den Supermarktketten durchgehen, dass sie ihrem Personal verbieten, FFP2-Masken zu tragen, um der Pausenregel im Arbeitsschutz aus dem Weg zu gehen.
Haben das eigentlich alle mitbekommen? Arbeitsschutzgesetzgebung schreibt für FFP2-Masken vor, daß, wenn man die trägt, alle 70 Minuten eine Pause machen muß, um wieder frei durchzuatmen. Hat Amazon verboten. Zu viel Pause.
 

EnRetard

Well-Known Member
Es ist weder Sache des Polizisten, den Einzelfall zu prüfen (das machen andere) noch die Sinnhaftigkeit einer Anordnung im Dienst zu hinterfragen.
Es gibt zahlreiche Ausnahmetatbestände, die Polizei und Ordnungsamt zu prüfen haben. Wege zur Arbeit gehören dazu, die Versorgung von Angehörigen auch. Sie können glauben, was die Bürger*innen vortragen oder, falls die Stadt klamm ist, schriftliche Nachweise verlangen. In Frankreich wird mit Selbsterklärungen gearbeitet, die eidesstattlichen Versicherungen nahekommen. Der Amtsschimmel wiehert überall und hinterlässt Pferdeäppel.
 

EnRetard

Well-Known Member
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