Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

EnRetard

Well-Known Member
Eben nicht mehr nur Kritiker. Die einfachen Leute gehen von der Stange. Alle haben das Gefühl, das geht jetzt zu weit.
In Köln herrscht Verwirrung, ob jetzt die 22-(bzw. 24-)Uhr-Ausgangssperre des Bundesgesetzes gilt oder die Kölner Ausgangssperre ab 21 Uhr. Die strenge Regelung gilt weiter, aber kaum jemand weiß es. In allen Städten und Landkreisen rings rum gilt die Bundesregel. Leverkusen hat sich der Bundesregelung angepasst, in den anderen Kreisen gilt erst seit der Bundesnotbremse eine Ausgangssperre.
 

Bintje

Well-Known Member
Ich gebe @EnRetard Recht. Selbst wenn die Ausgangssperren etwas brächten. Und intuitiv leuchtet nicht ein, daß sie etwas bringen; die Aussicht auf Zusammenrottungen auf Garagenparties oder in Hausfluren lassen sogar das Gegenteil möglich erscheinen. Aber das ist alles nicht mehr verhältnismäßig. Nur noch Repression, wo früher auf Einsicht gesetzt wurde.

Viola Priesemann konnte es gestern bei Anne Will auch nicht hundertprozentig stringent erklären. Doch, es brächte was, das liege am "Paket" der Maßnahmen: ungefähr so habe ich es in Erinnerung. Als Beispiel wurde u.a. Spanien genannt.
Kunststück, dachte ich: Das Abend- und Nachtleben startet dort später, die Leute treffen sich gern in Bars, unterhalten sich, umarmen einander, tanzen, feiern - klar, da haben nächtliche Ausgangssperren wohl einen ungleich höheren Bremseffekt.

Nebenbei fiel mir wieder ein, was mein aus Südafrika zurückgekehrter Kumpel erzählte, der zwei harte Lockdowns am Kap hinter sich gebracht hat: Angekündigt wurden die vier Stunden vorher. Alternativlos, keine Debatten, was bedeutete: Ab Mitternacht war wochenlang alles dicht bis auf Apotheken, Kliniken, Lebensmittelläden und - interessant! - Restaurants. Die Innen- und Außengastrononomien liefen unter striken Abstandsregeln und Hygieneauflagen weiter; allerdings werde beispielsweise auch überall Fieber gemessen und alles mögliche desinfiziert. Außerdem durfte während der Lockdowns kein Alkohol verkauft werden. Das hat die südafrikanische Regierung zweimal für je drei Wochen strikt durchgezogen, bumms, seien die Infektionszahlen wieder im Keller gewesen. Und: die Anzahl der Aufnahmen in den Notaufnahmen und auf Intensivstationen sei deutlich gesunken. Auch, weil es wegen des Alkoholverbots zu weniger bewaffneten Auseinandersetzungen insbesondere in den Townships gekommen sei.

Eben nicht mehr nur Kritiker. Die einfachen Leute gehen von der Stange. Alle haben das Gefühl, das geht jetzt zu weit.

Na ja, vor allem Focus, Blöd und ähnliche Konsorten haben das Gefühl und schüren es nach Kräften.
Einschlägiger Schlagzeilentenor seit gestern: BUNDESNOTBREMSE: CHAOS BEIM EINKAUFEN!
Upps, dachte ich schon, was ist denn jetzt kaputt? :confused: Nach überflüssigem Überfliegen: Ach so. Dem gemeinen Bürger ist es offenbar nicht zuzumuten, einzeln oder zu zweit einen Discounter oder Supermarkt zu betreten und auch noch einen Einkaufswagen mit hinein zu nehmen! :eek::rolleyes::D

Wie doof geht es eigentlich noch? Diese Regeln haben wir in S.-H. seit Monaten. Kein Chaos, null. Keiner mault, keiner motzt, niemanden juckt es groß. Aber der Rest der Republik hat auf Wunsch clickbaitender Redaktionen auszurasten, oder wie? Albern.
Was die nächtlichen Ausgangssperren für viele betrifft: ich glaube nicht, dass sich das hält. Zumindest eine der roundabout 40 in Karlsruhe anhängigen Verfassungsbeschwerden dürfte erfolgreich sein. Wenn nicht mehr.
Außer die von der AfD, schätze ich. Die scheitern vermutlich wieder an ihrer hausgemachten Dämlichkeit (Formfehler oder so). ^^
 

santiago

Well-Known Member
Poste das auch hier.
Ich weiß nicht, wie es bei Euch ist. Aber bei mir war es so, dass ich von ehemaligen Freunden gar nicht mehr begrüßt wurde, weil die wussten, dass ich geimpft wurde. Ich habe begrüßt, aber bekam keine Antwort. Also fühlte ich mich in eine ganz hässliche Sekte geschoben. Von Sputnik.md via Romania.TV
Ich bin nicht der einzige, der nicht begrüßt wird.
Im Unterrichtsministerium, wo ich tätig bin, sind 56% gegen die Impfung.
Hat man den Mut zu sagen, dass man sich geimpft hat, dann wird man als Blöd angesehen.

Kaum zu fassen, dass es so etwas gibt. Anstatt sich gegenseitig zu motivieren für die Impfung. In der Schweiz wäre dies kaum vorstellbar, alle mit wenigen Ausnahmen wollen geimpft werden. In verschiedenen Kantonen fängt man nun an über 16-jährige zu impfen und Anmeldungen hierfür nahmen heute gewaltig zu. Anstatt wie geht's, frägt man sich "Bist du schon geimpft" ?
 

santiago

Well-Known Member
Unbedingt, aber deren Rechte werden ja nicht eingeschränkt durch Nachtjogger. Irgendwann schwappt Vorsorge um in Schikane.

Schikanen sind in Diktaturen üblich. Vorsorge und Empfehlungen einhalten, wie Abstand - Maske - Hände desinfizieren sollte eigentlich klar sein. Aber die Leute in der Nacht zu Hause einsperren ist Freiheitsberaubung.

Die Regierung in Berlin hat total versagt in der Pandemie und ist immer noch unfähig genügend Leute zu impfen weil sie es wegen Unfähigkeit verschlammt haben, genügend Impfstoff zu besorgen. Man sollte - man könnte - wir werden - wir müssen usw. unsicher labbert die Reichskanzlerin in Berlin mit ihren Worthülsen daher. Heute im ZDF, meinte die Reichskanzlerin, dass im Juni - Juli sich dann alle anmelden können für eine Impfung. Mit anderen Worten, liebe Junge tut uns leid, euch den Sommer Urlaub zu vermasseln. Und wenn ihr Pech habt ist auch der Urlaub im Herbst versaut, da wir nicht wissen ob der Impfstoff bis dahin besorgt ist. Ehrlicher wäre gewesen zu sagen, vielleicht seid ihr im Oktober dann hoffentlich endlich geimpft und könnt an Weihnachten wieder mit 10 Personen unter dem Christbaum zusammen sitzen.

So ist es einfacher mal unbescholtene Bürger welche in der Nacht sich die Füsse vertreten mit 500 Euro zu büssen und 5 Jahre Knast an zu drohen., wenn ein Jogger erwischt wird.

Da war es ja in der DDR besser. Gibt es den kein Grundgesetz in Deutschland ?
 
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Burebista

Well-Known Member
Kaum zu fassen, dass es so etwas gibt. Anstatt sich gegenseitig zu motivieren für die Impfung. In der Schweiz wäre dies kaum vorstellbar, alle mit wenigen Ausnahmen wollen geimpft werden. In verschiedenen Kantonen fängt man nun an über 16-jährige zu impfen und Anmeldungen hierfür nahmen heute gewaltig zu. Anstatt wie geht's, frägt man sich "Bist du schon geimpft" ?
Leider so ist es bei uns. Impfung wird als etwas persönliches angesehen. Man spricht darüber nicht. In dem Kollektiv der Kollegen glaube ich, dass sich nur 30% geimpft haben. Mit denen habe ich auch gesprochen. Also es sind 30%, die zugeben, sich geimpft zu haben. Es kann noch sein, dass sich noch etwa 20% impfen lassen/gelassen haben, aber nicht sagen wollen, dass sie sich impfen. Der Rest führt eine Kampagne, so dass sich die anderen nicht trauen zu sagen, dass man impfbereit ist oder war.

PS. Es ist wirklich so, unter den Lehrer und Profs. Die Kampagne gegen die Impfung ist so stark verbreitet und durchgeführt, dass man sich gar nicht erlaubt zu sagen, dass man sich impfen lässt. Wir, die geimpft sind, fühlen wir uns wirklich wie eine Sekte. Dank der erwähnten TV Sender, die die Leute wahnsinnig machen.
 
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Bintje

Well-Known Member
Leider so ist es bei uns. Impfung wird als etwas persönliches angesehen. Man spricht darüber nicht. In dem Kollektiv der Kollegen glaube ich, dass sich nur 30% geimpft haben. Mit denen habe ich auch gesprochen. Also es sind 30%, die zugeben, sich geimpft zu haben. Es kann noch sein, dass sich noch etwa 20% impfen lassen/gelassen haben, aber nicht sagen wollen, dass sie sich impfen. Der Rest führt eine Kampagne, so dass sich die anderen nicht trauen zu sagen, dass man impfbereit ist oder war.

PS. Es ist wirklich so, unter den Lehrer und Profs. Die Kampagne gegen die Impfung ist so stark verbreitet und durchgeführt, dass man sich gar nicht erlaubt zu sagen, dass man sich impfen lässt. Wir, die geimpft sind, fühlen wir uns wirklich wie eine Sekte. Dank der erwähnten TV Sender, die die Leute wahnsinnig machen.

Gefällt mir: natürlich nicht. Übel finde ich das, ganz übel. Tut mir echt leid für Dich.
In meinem Umfeld ist es durchgängig so, dass die Glücklichen, die einen Impftermin haben oder gerade geimpft wurden, das freudestrahlend überall mitteilen. Teils mit Selfies bei Facebook und mehr oder minder langen Erfahrungsberichten zum Thema "Mein erstes Mal" ^^

Anfangs habe ich mich jedesmal mitgefreut und gratuliert, aber insbesondere bei Hamburgern, die anscheinend ratzfatz ihre Impftermine bekommen, hat das so überhand genommen, dass ich schon fast gar nicht mehr reagiere. Weil es in "meinem" Bundesland völlig anders läuft, quasi im Schneckentempo. Seit vier Wochen wurden auf der zentralen Website des Landes keine neuen Impftermine mehr freigeschaltet - weil es zu wenig Impfstoff gibt und alles ausgebucht ist. Wenn es Termine gibt, dann nur, weil jemand storniert hat.
Das kommt aber sehr selten vor, und wenn, sind diese gerade freigewordenen Einzeltermine im Handumdrehen wieder vergeben. Unterdessen muss man den Link zur Terminbuchung, der zwei Stunden gültig ist, bevor man ihn neu samt Vornamen, Geburtsdatum und Indikation zur Priorisierung wieder neu anfordern muss, fortlaufend neu laden. Am besten 24/7. Es gibt Leuten, die das tun und sich mit mehreren Endgeräten auf die Lauer legen.
Dann ist es aber ein Fulltime-Job. Ich hab's auch ausprobiert (sportlich bleiben), es dann aber aufgegeben.

Ansonsten stehen mein Sohn, meine Schwiegertochter und ich auf der jeweiligen Prio-Liste beim Hausarzt.
So, wie es im Augenblick aussieht, vermutlich noch bis Herbst. Daumen mal Pi.
Kann auch sein, dass es schneller klappt, wenn es mehr Impfstoff gibt.

Unterdessen erklären sie in Berlin, dass sich in Kürze das Füllhorn öffnet und Impfstoff wie Manna vom Himmel fällt. Wer's glaubt ... im Land zwischen den Meeren wird das noch dauern. Bis 2027 oder so. :rolleyes::D
--

ps Das Wichtigste zuletzt - FAST hätte ich es vergessen!: es gibt eine supergeile Seite von einem Entwickler, die tatsächlich funktioniert und freie Termine in Impfzentren in Hamburg, Baden-Württemberg, Sachsen-Anhalt und Brandenburg anzeigt! Darüber kann man auch via impfterminservice.de buchen!

https://www.impfterminübersicht.de

Im hohen Norden nützt mir das nix, weil Schläfrig-Holstein seinem Ruf mal wieder gerecht wird und nicht daran teilnimmt. (Warum auch?, ist ja nur Pandemie, bloß nix überstürzen ^^)
Aber ich dachte, die Eine oder der Andere hier könnte vielleicht davon profitieren.
Wenn der Balken beim nächstgelegenen Impfzentrum grün ist: Gas geben! Viel Erfolg! :)
 

sommersonne

Well-Known Member

Bintje

Well-Known Member
... hatten wir das schon? Der neueste Coup von angeblich querdenkenden Betrügern: täuschend echt aussehende Fake-Impfpässe via Telegram. Das Stück lief vor einer Woche bei "Report Mainz".


https://www.derstandard.de/story/20...eschaeft-mit-gefaelschten-impfpaessen-im-netz

Erst falsche Masken-Atteste, jetzt Impfpässe ... was lassen sich diese Idiot:innen noch einfallen, um ihrem Egoismus zu frönen und Profit daraus zu schlagen? :mad:
Gestern nachmittag habe ich einen dicken Stapel Flugblätter von querdenken-711 entsorgt, der hinter dem Rücken meines Zeitungshökers in dessen Lottoannahmestelle 'geparkt' worden war. Gleich neben dem VHS-Programm und normalen Info-Broschüren zu anderen Themen. Schiffmann & Fans brauchen offenbar dringend wieder "Geldgeschenke", oder warum fluten sie jetzt die Küste mit dem Kackscheiß?
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ist das so? Das Gegenteil ist doch der Fall. Warum sonst hätten es Hausärzte und niedergelassene Ärzte so schwer gehabt überhaupt in das Impfgeschehen einbezogen zu werden. Vorschläge der Wissenschaftler werden auch kaum noch beachtet.
Wären ausreichend Pragmatiker am Werk in der Gesundheitsadministration gewesen, wären Haus-, Amts-, Heim- und Betriebsärzte von Tag 1 der Impfstoffverfügung versorgt und Impfzentren ergänzend ab Tag zwei in Betrieb genommen worden. Irgendwann während Welle 3 wurden dann auch mal die Pragmatiker gehört, nachdem der ganze Anmeldemist die Versogung der betroffenen Altersgruppe unverhältnismäßig herausgezögert hat. Seitdem die Ärzte impfen dürfen, geht es ja auch voran. Insofern treten sie doch den Beweis an, dass pragmatisches Verwalten zum Erfolg führt.
Die einzigen Vorschläge der Wissenschaftler, die nicht beachtet wurden (Wahljahr!), drehten sich um schärferen Lockdown und verordnete Nachtruhe. Nun werden diese Vorschläge beachtet, und es ist auch wieder nicht richtig. Entweder weil die Maßnahmen zu spät kommen oder weil sie nichst bringen außer Einschränkungen für die Nachtsportler.
Ihr müsst schon wissen, was ihr wollt: zero Covid oder Ausnahmen über Ausnahmen, bis dass es keine Regel mehr gibt.
Ein Beispiel aus dem Lokalteil. Zwei Polizisten sprechen am frühen Morgen zwei Passanten in der Fußgängerzone an, weil sie ohne Maske sind. Daraufhin halten beide den Polizisten ein Attest hin, das sie von der Maske befreit. Die Polizisten halten das Attest aus guten Gründen für ein Fake. Nun muss zunächst die Fälschung des Attests nachgewiesen, dann eine Anzeige geschrieben und zuletzt das Verfahren wegen Insolvenz der Beschuldigten eingestellt werden (Tagessätze würden die Sache noch mehr verteuern). Wenn jetzt noch die Nachtsportler und andere Ausnahmen zwischen 24 und 5 Uhr hinzukommen, dann können wir in Köln gleich die Ringe und in Dortmund den Wall wieder für eröffnet erklären.
 
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