Mir wäre lieber, wenn ein Schauspieler des Kinder- und Jugendtheaters auf Kurzarbeit, die Subventionierung digitalisierter Theateraufführungen oder ein Museumspädagoge mit auslaufendem Zeitvertrag die Subventionierung digitaler Ausstellungen fordern würde, als dass sich hoch dotierte Tatortstars für die Kellerkinder der Kultur einsetzen, denen es vor Corona nicht besser ging als mit Corona. Wer von den Stars hat sich denn "vorher" dafür interessiert, wieviel eine Maskenbildnerin verdient und wo der Beleuchter schläft? Nun läuft das eigene Geschäft nicht wie gewohnt, also schiebt man die Sorge für "Kleinen" vor. Mit Blick auf die gelisteten Tatortstars finde ich ganz interessant, wer von den Stars nicht unterzeichnet hat. Ich denke gerate an Furtwängler und die Crew vom Kölner und Dortmunder Tatort.
Vielleicht war's gut gemeint, vielleicht aber auch egoistisch. Künstler dürfen alles, nur nicht mit der falschen Seite kolaborieren. Wenn sich die extreme Rechte drauf stürzt, hat man die falsche Seite gewählt. Soviel Einsicht erwarte ich von jedem Künster, von den Kleinen und den Großen.
Darin besteht auch der Unterschied zwischen Handwerk und Kunst. Der Handwerker kann AfD wählen, der Künstler verliert als AfD etc.-Fürsprecher seinen Status, denn es gibt keine menschen- und lebensfeindliche Kunst.