Die Ampelkoalition

Bintje

Well-Known Member
Es ist auch unerheblich, ob "unterlaufen" "verwirken" heißen soll oder ein bisschen weniger.
"Ein bisschen weniger"? Na. Na denn. Offensichtlich hast du den Punkt gar nicht verstanden und dich längst so in deine negative Voreingenommenheit hineingesteigert, dass ich mir die Buchstaben auch klemmen können. Wusste ich zwar schon, aber der Versuch war es wert (einen!).
 

Alubehütet

Well-Known Member
Deine Kritik habe ich allerdings in diesem einen Punkt nach Duden-Lektüre auch noch nicht verstanden, wie gesagt. Wie könnte man denn Habecks „unterlaufen“ hier denn anders verstehen als „verwirken“? Ihr nehmt einen Schutz – eigentlich zu Recht – in Anspruch, den Ihr anderen aber versagt. Damit aber habt Ihr euren eigenen Schutzanspruch unterlaufen, heißt ... was? In deinem Verständnis?
 

Bintje

Well-Known Member
Wie könnte man denn Habecks „unterlaufen“ hier denn anders verstehen als „verwirken“?
Das habe ich doch oben geschrieben. Allerdings in einem langen Satz, ...

[...] Wer Toleranz für sich beansprucht, es aber unwidersprochen hinnimmt, schweigt oder allenfalls peinlich pikiert beiseite schaut, wenn Anhänger der eigenen Religion - die sich ja zum Teil lauthals anmaßen, "den" Islam zu vertreten - antisemitische Massaker als angeblichen Akt des "Widerstands" öffentlich abfeiern, unterläuft seinen sonstigen und im übrigen unbestrittenen Anspruch: schwächt ihn und stellt ihn gewissermaßen bloß. (...)
... den ich mal ausschließlich dir zuliebe entschlacke:

[...] Wer Toleranz für sich beansprucht, es aber unwidersprochen hinnimmt, wenn Anhänger der eigenen Religion (...) antisemitische Massaker als angeblichen Akt des "Widerstands" öffentlich abfeiern, unterläuft seinen sonstigen Anspruch: schwächt ihn und stellt ihn gewissermaßen bloß.
Seinen eigenen Anspruch zu unterlaufen bedeutet, sich unterhalb seines sonstiges Niveaus zu bewegen. Es schwächt und mindert die eigene Haltung, sonst vertretene Werte. Es geht nicht um einen juristischen Anspruch, der übrigens laut GG längst geklärt ist (Art 1 und 4 GG).
Und um das klarer zu machen, fügte ich an:
Das lässt das eigene Wertegerüst instabil und wie ein flatterndes Fähnchen im Wind erscheinen - nicht die unabhängig von Religion vorhandene Menschenwürde oder die ebenfalls grundgesetzlich garantierte Religionsfreiheit. [...]
Habeck argumentiert an dieser Stelle nicht juristisch. Er ist kein Jurist oder Hobbyjurist wie die Scharfrichter, die ihn zum Rassisten zu machen versuchen. Er appelliert im moralischen Sinne; das darf er, auch wenn es den einen oder die andere ankotzt. Der Duden hält übrigens zahlreiche Synonyme für "unterlaufen" parat, und du hast dir den einzigen herausgesucht, der Fischers höhnische, völlig verächtliche Auslegung stützen könnte. ; )
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Habeck argumentiert an dieser Stelle nicht juristisch
Das eben denke ich auch. Aber er drückt sich juristisch aus, nicht zwingend, aber so absolut ausgedrückt: man kann seine Aussage auch juristisch auslegen. Und dann, und insofern ist sie dann falsch. In diesem Punkt. Ich fand und finde das einen Bagatellfehler, allerdings einen Fehler, aber wenn @EnRetard das beinahe aufbläst zu einer antimuslimischen Haßpredigt ... Oh wei. Für morgen, ausgeschlafen, nehme ich mir mehr vor.
 

sommersonne

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Deine Kritik habe ich allerdings in diesem einen Punkt nach Duden-Lektüre auch noch nicht verstanden, wie gesagt. Wie könnte man denn Habecks „unterlaufen“ hier denn anders verstehen als „verwirken“? Ihr nehmt einen Schutz – eigentlich zu Recht – in Anspruch, den Ihr anderen aber versagt. Damit aber habt Ihr euren eigenen Schutzanspruch unterlaufen, heißt ... was? In deinem Verständnis?
Unterlaufen kann auch heißen, nicht beachtet, darüber hinweg gesehen. Deshalb ist der Schutzanspruch ja noch da, wird nur nicht beachtet.

Davon ab, glaubt ihr doch wohl nicht das der "Stammtisch" auch nur einen Moment solche Auslegungen diskutiert?
 

EnRetard

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Das eben denke ich auch. Aber er drückt sich juristisch aus, nicht zwingend, aber so absolut ausgedrückt: man kann seine Aussage auch juristisch auslegen. Und dann, und insofern ist sie dann falsch. In diesem Punkt. Ich fand und finde das einen Bagatellfehler, allerdings einen Fehler, aber wenn @EnRetard das beinahe aufbläst zu einer antimuslimischen Haßpredigt ... Oh wei. Für morgen, ausgeschlafen, nehme ich mir mehr vor.
Von Grünen, die - seitdem sie Gruhl und Springmann loswaren - stolz sind auf gesellschaftspolitische Offenheit, erwarte ich mehr als von Unions- und (neuerdings) SPD-Politikern, die entweder selbst Rassisten sind, oder die Rechtspopel an den Stammtischen mitdenken. Entsprechend übel stößt es mir auf, dass sich im abgelaufenen Jahr die grünen Spitzen Habeck und Baerbock, letztere bei der unsäglichen Verschärfung der EU-Geflüchteten-Politik, rechtsaußen angebiedert haben.
 

sommersonne

Well-Known Member
Ich nicht. Ich habe eine entsetzliche Zahnarztsitzung vor mir (Klappe, die 1. von zweien) und nehme mir nur vor, den Schnabel zu halten. Danach Joghurt. Und Brei. :eek:o_O
(Hoffentlich ist der Zahnarzt krank. Aber Großpraxis, nützt also auch nix .. :( )
Auweiha, das ist schlimm. Halte durch, dann hast du es hinter dir und dann gute Besserung.
 

sommersonne

Well-Known Member
Von Grünen, die - seitdem sie Gruhl und Springmann loswaren - stolz sind auf gesellschaftspolitische Offenheit, erwarte ich mehr als von Unions- und (neuerdings) SPD-Politikern, die entweder selbst Rassisten sind, oder die Rechtspopel an den Stammtischen mitdenken. Entsprechend übel stößt es mir auf, dass sich im abgelaufenen Jahr die grünen Spitzen Habeck und Baerbock, letztere bei der unsäglichen Verschärfung der EU-Geflüchteten-Politik, rechtsaußen angebiedert haben.
Tja, Wahlen stehen bevor und ein Großteil der Bevölkerung ist ziemlich unzufrieden, da kann man schon mal sehr sehr nervös werden und sich anbiedern.
 

EnRetard

Well-Known Member
"Ein bisschen weniger"? Na. Na denn. Offensichtlich hast du den Punkt gar nicht verstanden und dich längst so in deine negative Voreingenommenheit hineingesteigert, dass ich mir die Buchstaben auch klemmen können. Wusste ich zwar schon, aber der Versuch war es wert (einen!).
Ich verstehe den Unterschied zwischen verwirken und unterlaufen schon, aber ich halte ihn für unerheblich, weil ich den Denkansatz verfehlt finde. Der setzt bei der Toleranz an, nicht dabei, ob man diesen Gnadenakt verwirken oder mutwillig unterlaufen kann.
 
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