Kennt ihr schon den neuesten Krieg?

Berfin1980

Well-Known Member
@Berfin1980 ist sicherlich immun dagegen, sich irgendwie ausspielen oder für linken Antisemitismus vereinnahmen zu lassen.
Auch wenn das nicht nur hierzulande momentan hip ist. Aber es geht einfach nur ums Mensch sein. Bleiben.
Für Teile der Linken ist das allerdings ein (bekanntes..) Problem, das die Autoren kurz vor den Massakern der Hamas in einem neu erschienenen Sammelband beleuchtet haben. Hochaktuell! - > Nicholas Potter/Stefan Lauer, "Judenhass Underground", Hentrich & Hentrich, August 2023, Berlin

Den Anhang 18760 betrachten

Hier mehr darüber:

Alles gesagt aber noch was, wen Erdogan als Freunde bezeichnet, der kommt in Gebieten um Afrin, Kobane und in Kurdistan überhaupt nicht gut an. Außerdem haben die vor einiger Zeit schon davor gewarnt das Hamas Kämpfer rekrutiert werden/wurden aus den Reihen des IS.

Es gibt aber auch Videos von palästinensischen Frauen bei Begräbnissen die den Schuld für den Tod bei der Hamas sehen, die laut äußern. Ddenen wird der Mund verboten oder zugehalten von den Wächtern.

Es gibt übrigens eine Seite UN Watch die die Machenschaften kritisch untersucht.

Hier Lehrkräfte die das Massaker feiern.



Die nach Süden flüchtenden wie Verräter behandeln. Na ja die paar Autobomben haben die Flucht eben auch gestört.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ich bin alles andere als ein Nahost-Experte. Aber wenn man sich Karten ansieht des Westjordanlandes, zerschnitten von Siedlungen und Landstraßen nur für Israelis, dann kann man gar nicht anders, als sich an die Große Apartheid erinnert zu fühlen mit seinen scheinselbstständigen Bantustans. Wie Desmond Tutu auf diese Assoziation kommt, ist mir durchaus einsichtig.

Nur sehe ich kein dahinterstehendes rassistisches Konzept. Bei einzelnen durchgeknallten Rechtsextremen bestimmt, aber nicht in einer Staatsräson Israels. Das macht die Situation für Palästinenser dort in keinster Weise erträglicher.



Was Bartov über die Netanjahu-Regierung sagt, insbesondere seiner Teile-und-herrsche-Förderung der Hamas, da besteht, denke ich, weitgehend Konsens.

Die Furcht vor einer Vertreibung der Palästinenser aus Gaza in den Sinai aber, ein ernsthaft entwickelter Plan, halte ich für genau so übertrieben wie die Angst den Einsatz von Kernwaffen in der Ukraine. Ausschließen kann das natürlich niemand. Aber dann dürfte Israel jede Unterstützung verlieren. Nicht zuletzt gehört der Sinai zu Ägypten. Das wäre gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung. Da würde der Friedensprozeß in Vor-Sadat-Zeit zurückgedreht.

Seine Einschätzung, das Militär habe versagt am 07. Oktober, scheint mir sehr solitär. Sicher haben da alle Beteiligten irgendwo geschlafen, aber es besteht schon jetzt weitgehend Konsens, daß es in erster Linie eine völlige Fehleinschätzung, ein Versagen der Politik war, der Regierung. Die nicht zuletzt massiv Militär abgezogen haben aus dem Gaza zum Schutz der Siedler im Westjordanland.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Alles gesagt aber noch was, wen Erdogan als Freunde bezeichnet, der kommt in Gebieten um Afrin, Kobane und in Kurdistan überhaupt nicht gut an.
Habe ich, so hoffe ich, auch hier deutlich genug dokumentiert. Die Verlautbarungen der muslimischen Verbände nach 10/7 waren durchweg traurig bis niederschmetternd, haben mich wirklich deprimiert. Lichtblick waren sämtliche kurdische Verbände. Kein „Kontext“, kein bothsidesism, klare und eindeutige Verurteilung der Verbrechen, kein weiteres Wort. Die wissen, was islamistischer Terror ist.

Die Kurden haben die Ehre des Islam gerettet.
 

sommersonne

Well-Known Member
Ich bin alles andere als ein Nahost-Experte. Aber wenn man sich Karten ansieht des Westjordanlandes, zerschnitten von Siedlungen und Landstraßen nur für Israelis, dann kann man gar nicht anders, als sich an die Große Apartheid erinnert zu fühlen mit seinen scheinselbstständigen Bantustans. Wie Desmond Tutu auf diese Assoziation kommt, ist mir durchaus einsichtig.

Nur sehe ich kein dahinterstehendes rassistisches Konzept. Bei einzelnen durchgeknallten Rechtsextremen bestimmt, aber nicht in einer Staatsräson Israels. Das macht die Situation für Palästinenser dort in keinster Weise erträglicher.



Was Bartov über die Netanjahu-Regierung sagt, insbesondere seiner Teile-und-herrsche-Förderung der Hamas, da besteht, denke ich, weitgehend Konsens. Die Furcht vor einer Vertreibung der Palästinenser aus Gaza in den Sinai aber, ein ernsthaft entwickelter Plan, halte ich für genau so übertrieben wie die Angst den Einsatz von Kernwaffen in der Ukraine. Ausschließen kann das natürlich niemand. Aber dann dürfte Israel jede Unterstützung verlieren. Nicht zuletzt gehört der Sinai zu Ägypten. Das wäre gleichbedeutend mit einer Kriegserklärung.

Seine Einschätzung, das Militär habe versagt am 07. Oktober, scheint mir sehr solitär. Sicher haben da alle geschlafen, aber es besteht schon jetzt weitgehend Konsens, daß es in erster Linie eine völlige Fehleinschätzung, ein Versagen der Politik war, der Regierung.
Hier kann ich gut zustimmen. Besser spät als nie. Sich Gedanken machen um Ursachen ist immer gut.
 

Bintje

Well-Known Member
Ich bin alles andere als ein Nahost-Experte. Aber wenn man sich Karten ansieht des Westjordanlandes, zerschnitten von Siedlungen und Landstraßen nur für Israelis, dann kann man gar nicht anders, als sich an die Große Apartheid erinnert zu fühlen mit seinen scheinselbstständigen Bantustans. Wie Desmond Tutu auf diese Assoziation kommt, ist mir durchaus einsichtig.

Nur sehe ich kein dahinterstehendes rassistisches Konzept. Bei einzelnen durchgeknallten Rechtsextremen bestimmt, aber nicht in einer Staatsräson Israels. Das macht die Situation für Palästinenser dort in keinster Weise erträglicher. [...]
Ein m.E. sehr gut begründeter Einwand (der gesamte Text ist lesenswert!):

"[...]Man muss aber folgendes bedenken: Als auf Veranlassung des damaligen israelischen Premierministers Sharon (der im Westen als Scharfmacher beschimpft wurde!) 2005 Gaza von Israel geräumt wurde, erwartete man ein friedliches, nach Möglichkeit prosperierendes Gaza und nicht ein kriegslüsternes Hamastan. Würde sich Israel ebenso wie aus Gaza auch aus der Westbank zurückziehen, bestünde die Gefahr, dass auch in der Westbank Hamas die Macht an sich reißen würde. Dann würde Israel von der Hamas von zwei Seiten in die Zange genommen werden. Auch aus der Westbank würden dann Raketen nach Israel fliegen. Unter diesen Umständen an eine Zweistaatenlösung zu denken ist mehr als illusorisch, es ist für Israel selbstmörderisch. Durch den Anschlag vom 7. Oktober 2023 sabotiert die Hamas mit großem Erfolg nicht nur die Annäherung Israels an die arabischen Staaten, sondern auch eine friedliche Zukunft für Palästina. Leider ist den meisten Palästinensern, wie auch den meisten Arabern, Muslimen der Welt und vielen Menschen im Westen nicht klar, dass die Hamas-Terroristen keine palästinensischen Patrioten sind, weil ihnen, entgegen ihrer lautstarken Beschwörungen, das Leben ihrer eigenen Bevölkerung völlig gleichgültig ist."

 

Alubehütet

Well-Known Member
Unterstreiche ich, vor allem für die, die mit der israelischen Argumentation noch nicht so vertraut sind.

Ausgangsthese:
Gaza ist im Jahr 2005 von Israel komplett geräumt worden. Die in Gaza befindlichen israelischen Siedlungen wurden dabei mit teils brutaler Gewalt der israelischen Armee geräumt. Wenn das kein Zeichen guten Willens seitens Israels gewesen ist, reicht meine Fantasie für deutlichere Zeichen des Entgegenkommens und des Friedenswillens nicht aus.
Das Gegenargument – nicht meines, ich bin da noch unentschieden: Die israelische Regierung habe die Räumung des Gaza völlig falsch verkauft, auf eine Art und Weise, die unterm Strich der Hamas in die Hände gespielt hat. Sie sind selbstherrlich und einseitig abgezogen. Arrogant und gönnerhaft. Stattdessen hätten sie in der Absicht, ohnehin aus dem Gaza abzuziehen, sich in langwierige Scheinverhandlungen mit der Fatah begeben sollen, als deren Ergebnis die Fatah den Abzug aus dem Gaza hätte sich auf die Fahnen schreiben und in der Auseinandersetzung mit der Hamas politisch gestärkt hätte hervorgehen können.

So aber sieht es nach aussenhin so aus: Eine Dauerbesatzung des Gaza war Israel nicht nur zu mühsam, sondern vor allem unsinnig – Der Gaza ist nicht Eretz Israel. Also schafft man ein weiteres Bantustan und riegelt es ab, um alle Kräfte konzentrieren zu können auf das Westjordanland, sehr wohl biblische Heimat. Unterm Strich konnte die Räumung des Gaza also dargestellt werden als Erfolg gerade für die Hamas, die die Besatzungskosten zu hoch getrieben habe. Auf der anderen Seite steht dann eine völlig korrupte Fatah, auf deren Mißwirtschaft die Leute schlicht keinen Bock mehr hatten.



Die ganz böse Interpretation: Daß das so gekommen ist, wie es gekommen ist, hätte Sharon ja wohl vorhersehen können – Und hat er wohl auch, also sei das seine Absicht gewesen. Hamas und Fatah: Mit zwei so uneinigen Palästinensergruppierungen, von denen die eine eine Zweistaatenlösung herbeiverhandeln, die andere die Vernichtung Israels durch Terror proklamieren, betreiben und herbeibomben will, ist eine Zweistaatenlösung in eine unabsehbare Ferne gerückt, wo in der Zwischenzeit Israel Fakten schaffen könne. Das jedenfalls war, wie ich sehe, wohl unstreitig später dann die völlig gescheiterte Linie der Politik Netanjahus.
 
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