Kennt ihr schon den neuesten Krieg?

Burebista

Well-Known Member
Ich hoffe das sich ein israelischer Einmarsch nach Gaza noch irgendwie abwenden lässt.
Das Gebiet ist dicht bebaut, 2,3 Mio Menschen auf eingsten Raum, in jedem Haus sitzen Zivilisten die
da nicht weg können.
Ebenso stellt sich mir die Frage nach der militärischen Durchführbarkeit, Israels Armee will in diese
Millionenstadt einmarschieren, die Bevölkerung ist feindlich gesinnt, überall Tunnel und
vorbereitete Verteidigungsanlagen und alles voller Zivilisten.
Ich habe keine Idee wie die das machen wollen ohne Gaza komplett in Schutt und Asche
zu legen.

Der Blutzoll unter der Bevölkerung wird so hoch sein, dass die Stimmung in muslimischen Ländern
kippen könnte.
Wenn in israels arabischen Nachbarstaaten Millionen wutentbrannt auf die Straße gehen
kann das ganz schnell mal die ägyptische Regierung oder die in Jordanien auf dem Amt fegen.
Dann übernehmen da Leute das Steuer die man da lieber nicht sehen möchte.
Da hätte Israel auch nichts gewonnen.

Das beste wäre wenn die Geiseln durch Vermittlung der Türkei, Saudi-Arabiens oder
Ägyptens irgendwie frei kämen, die Hamas die Kontrolle über den Gazastreifen abgibt,
die UN oder vielleicht arabische Länder die Verwaltung übernehmen,
und sich so vielleicht ein Einmarsch Israels vermeiden lässt.

Die Eintrittswahrscheinlichkeit dürfte etwa bei 1% liegen, aber man darf ja hoffen.


.
Umsonst, vergeblich... Es wird passieren.
Was ich in den rumänischen Medien höre, und da sind nur Israelis zu Wort, die wollen kämpfen, wie in Warschau. Es geht nicht um Verhandlungen, sondern ums Überleben.
 

Bintje

Well-Known Member
Was ich in den rumänischen Medien höre, und da sind nur Israelis zu Wort, die wollen kämpfen, wie in Warschau. Es geht nicht um Verhandlungen, sondern ums Überleben.
Ja, das ist klar, verstehe ich sofort. Wer die Sache nur von der Seite der Naqba zu lesen her gewöhnt ist, nicht begreifen kann, was Erez Israel und die Shoah, der von den Deutschen begangene millionenfache Völkermord, für Israelis bedeutet, kann das vermutlich nicht nachvollziehen.

Natürlich ist es ein Kampf ums Überleben, ganz grundsätzlich, und dafür muss man m.E. nicht erst an den insbesondere in arabischen Ländern enorm verbreiteten Antisemitismus erinnern. Judenhass geht offenbar immer. So sehr, dass man als deutsche Tourist:in in Ländern wie Ägypten, Tunesien oder anderswo bisweilen freudestrahlend zu Hitler beglückwünscht wird ... den ungebildete Verblendete dort gar nicht mal selten als "Glücksfall" der deutschen Geschichte sehen, weil er ja schließlich mit "den Juden aufgeräumt" hat. Eklig ist das, total befremdlich, schräg und bizarr!
Gebildetere fangen dann übrigens auch gern mal an mit den "Weisen von Zion", um ihre Verschwörungstheorien von einer angeblich weltumspannenden Herrschaft der Juden zu "belegen". Unsäglich.
an dem Tag wurden dort ansässige Palästinenser nach Westjordanland vertreiben, angesiedelt,

(...)

Für die Deutschland verantwortlich war und nicht die Araber in Palästina. Ihnen wurde aber Land weggenommen und nicht den Deutschen und Österreichern. Nach dem Verursacherprinzip hätte Israel zwischen München und Salzburg errichtet werden müssen.
Ja, auch klar, blendet aber die vorherige lange Entwicklung verschiedener zionistischer Strömungen und die aufs spätere israelische Staatsgebiet bezogene Siedlungsgeschichte aus.
Und was deinen Einwurf mit der Region "zwischen München und Salzburg" betrifft, @EnRetard :
Glaubst du ernstlich, für Shoah-Überlebende wäre es auch nur ansatzweise eine Option gewesen, ausgerechnet im Land der Täter zu bleiben?!
Meinst du ernstlich, die Menschen hätten ausgerechnet hier die Ruhe finden können, die ein friedliches (Weiter-)Leben ermöglicht?
Nicht wirklich, gell?

Ganz mal abgesehen davon, dass Antisemitismus nach wie vor überall auf der Welt - außer in Israel - und auch in Europa verbreitet ist.
Zwar beeilt sich inzwischen auch die AfD, ihre angebliche Israelfreundlichkeit zu betonen, - aber das machen Rechtsextreme schon lange, um sich ein scheinbar "christliches" Mäntelchen umzuhängen (seit vielen Jahren z.B. bei "Politically Incorrect "zu bestaunen) und lediglich aus genereller Muslimfeindlichkeit, nicht aus philosemitischen Neigungen oder gar echter Solidarität.
 

Msane

Well-Known Member
Nein. Entschieden nein.

Wie da tausende junge Menschen über offenes Feld gejagt wurden, abgeknallt wie Hasen, andere weggefangen, entführt, vergewaltigt, zur Schau gestellt, bespuckt, geschlagen, und teilweise dann doch getötet, unabhängig von aller Religion oder Nichtreligion – Ok, dann gibt es darauf zwei Sichtweisen.

Nur eine davon heißt „menschlich“.

Nein, du kannst nicht einfach die muslimische Sichtweise auf den Konflikt einfach so beiseite schieben.

Hamas sind Verbrecher und Mörder, daran besteht kein Zweifel, aber warum bekommen die diesen Zulauf?

Ob du willst oder nicht, du musst dich mit den Bedingungen unter den die Palis dort leben auseinandersetzen,
insbesondere der Flickenteppich im Westjordanland, was soll sowas?

Man kann das aus aktuellen Anlass natürlich ignorieren, aber die Unzufriedenheit wird weitergären
bis zur nächsten Eskalation, dann vielleicht im Westjordanland weil man den Siedlungen
überdrüssig ist.


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Alubehütet

Well-Known Member
Glaubst du ernstlich, für Shoah-Überlebende wäre es auch nur ansatzweise eine Option gewesen, ausgerechnet im Land der Täter zu bleiben?!
Meinst du ernstlich, die Menschen hätten ausgerechnet hier die Ruhe finden können, die ein friedliches (Weiter-)Leben ermöglicht?
Das ist nicht der Punkt. Natürlich war das nie realistisch. Das Gedankenexperiment (das ich aus einer sehr schrägen Quelle kenne, aber davon unabhängig als solches anerkennen muß), macht darauf aufmerksam, daß Palästinenser die Zeche haben bezahlen müssen, die wir angerichtet haben.




Ich hatte mir mal versucht, das realistisch zu übersetzen. Die beiden Argumente für den Staat Israel waren ja:

Es hat sich erwiesen, die schlimmsten Befürchtungen nicht einmal in die Schatten stellend, sondern in unvordenklichste allerfinsterste Nacht der Menschheitsgeschichte, daß die Juden nirgends eine sichere Heimstadt haben, solange sie nicht einen eigenen Staat haben. Das eigentliche Gründungsdokument für den Staat Israel ist ja nicht die Shoah, sondern die Irrfahrt der St. Louis. Das war ja das Kernargument und das Versprechen des Zionismus, nicht irgend ein Eretz Israel: Wo immer Du bist, wo immer sie dich bedrängen, weil Du Jude bist, oder sie Dich sogar nur, anders als wir, für einen solchen halten: Du hast ein Ziel. Das ist keine Hoffnung. Das ist eine Versicherung, im Sinne von: Ein sicheres Versprechen. Ein zumindest von uns, deinesgleichen, festes Versprechen. Ob wir es halten können – Schlag dich zu uns durch. Wir können Dir auch keine goldenen Löffel versprechen. Kein Schlaraffenland. Wir wissen nicht, was hier wird, wir können nur unser Bestes tun. Aber niemand wird dich mehr schlagen. Das ist die Lebensversicherung eines jeden Juden wo auch immer auf der Welt.

(Ganz nebenbei der Schock des Jom-Kippur-Krieges: Sind wir selbst hier nicht einmal sicher?)

Wo aber finden sich zweitens nach alldem überhaupt noch genügend Juden, die einen Grundstock bilden könnten für die Bildung eines veritablen Nationalstaates? Augenscheinlich aufgrund ihrer Früh- und Weitsicht, die sich so tragisch bewahrheitet hat, nur noch im Siedlungsland der Zionisten. Man muß schon auch sagen: Hier spielt auch, und sehr zu Recht, ein schlechtes Gewissen auch der angelsächsischen Welt eine Rolle. Gut, verbunden dann wieder mit dem kolonialistischen Stachel, mitten ins Herz der Araber einen Pfahl ins Fleisch zu rammen, was diese selbstverständlich auch so wahrnehmen.)

Eine Alternative? Klar, schon mal gar nicht in der judenfreien Region zwischen München und Salzburg.

Realistisch?

Den US-Bundesstaat New York, eine Küstenstadt zudem, hätte man abtrennen können zu einem eigenen jüdischen, mit den USA lose über Wirtschafts- und Verteidigungsbündnisse assoziierten Staat. Da waren und sind genug Juden für solch ein Vorhaben.
das machen Rechtsextreme schon lange, um sich ein scheinbar "christliches" Mäntelchen umzuhängen (seit vielen Jahren z.B. bei "Politically Incorrect "zu bestaunen)
Generell ja. Ganz eigenartig, wie die AfD da gegenwärtig laviert. Zwischen Schweigen und Antiislamismus, aber ja nichts sagen gegen Israel.

pi-News ist etwas anderes. Das ist ...war im Ursprung (war heute zum ersten Mal seit langen wieder drauf), gegenwärtig merkwürdig bedeckt, tatsächlich ein aus Israel importiertes antiislamisches rechtszionistisches Projekt. Mohammed war der seinerzeit siegreiche Hitler, und das seinerzeitige Machwerk Mein Kampf ist derr Koran. Darum kann es mit den 'Musels' auch keine Kompromisse.geben. Die sind vernichtungsantisemitisch drauf gemäß ihrer Schrift.

Mir scheinen die gegenwärtig aber auch nicht mehr so prägend zu sein wie zu der Zeit, als sie mit die Einzigen waren. Reichelt und andere haben übernommen
 

Burebista

Well-Known Member
Zelenski kommt heute nach Bukarest, das erste Mal seit Februar 2022. Der arme Zelenski. Die ganze Öffentlichkeit ist nun auf Israel konzentriert. Ich bin gespannt, in wie weit die TV Medien, die voll besetzt von Israelis sind, über Zelenski und die UA berichten werden.
Die rum.-isr. Beziehungen sind stark, auch in der Bevölkerung. In Siebenbürgen sind die rum.-deutschen Beziehungen stark, weil von hier die Siebenbürger Sachsen und Banater Schwaben und Satmarer Zipser nach Deutschland ausgewandert sind. Aber aus dem Altreich sind die Juden nach Israel ausgewandert. Und die rumänischen Juden in Israel haben Zeitungen auf Rumänisch rausgegeben (schon seit den 50ger) und diese Zeitungen kamen auch in Rumänien an, ja, mit etwas Verspätung, aber die kamen.
Hm. Und die Juden hatten ihre Zeitschrift in Rumänien, auch vor 1989. Dabei war ich abonniert. jede 2 Woche. "Revista cultului mozaic" war der Name. Die einzige Zeitschrift in Rumänien vor 1989, wo Ceausescu fast nicht erwähnt wurde. Wobei internationale Politik analysiert wurde.

PS. Bevor die "Russen" nach 1990 kamen, waren die rumänischen Israelis 10% der Bevölkerung Israels. Also fast so viel wie die Araber (@EnRetard )
 

Burebista

Well-Known Member
@sommersonne
Käfighaltung...
Gutes Wort. Aber wer ist schuld daran?
Soviel ich weiß, wurde das antike Land Palästina von der UNO im jahr 1947 in 2 Staaten geteilt. Es entstand nur ein Staat, welches sich durch Terror erweiterte. Der Rest wurde kein Staat, sondern kam zu Ägypten (Gaza) und Jordan (Cisjordanien). Bis im Jahr 1967, als Israel alles übernahm, und dazu noch Sinai. Jahrzehnt später kam es zu Friedenschluss zwischen Israel mit Ägypten. Sinai wurde zurückgegeben. Aber warum nicht auch Gaza? Wieso gibt es nur einen Grenzübergang, aber viele Tunnels zwischen Ägypten und Gaza? Warum wollte und will Ägypten Gaza nicht?
Dasselbe in Westjordanland. Warum hat Jordanien Israel anerkannt (1987?), ohne das Westjordanland zu beanspruchen? Warum hat das haschemitische Königreich Jordanien zugelassen, dass einer ihren Territorien von 1949 zu einem Bantustan umgestalten wird.
Warum wurde Gaza von ägyptischer Seite und Westjordanland von jordanischer Seite geopfert?
Warum werden die Palästinenser in Ägypten und Jordanien so verachtet und gehasst? Warum hat man sich für sie nicht mehr gekümmert?
Ist Israel schuld daran?

PS. mögliche Antwort: weil die Palästinenser sich sehr hoch schätzen, einen Mehrwertigkeitsanspruch haben. Insbesondere gegen die als primitiv angesehenen Beduinen aus Transjordanien. Und weil die immer revolutionär sind. Deswegen wurden die von den Jordanier zerbombt und weggejagt. Man hat sich auf jordanischer und auch ägyptischer Seite gedacht: nur die Israelis können die bewältigen, wir nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Bintje

Well-Known Member
Wo aber finden sich zweitens nach alldem überhaupt noch genügend Juden, die einen Grundstock bilden könnten für die Bildung eines veritablen Nationalstaates? Augenscheinlich aufgrund ihrer Früh- und Weitsicht, die sich so tragisch bewahrheitet hat, nur noch im Siedlungsland der Zionisten. Man muß schon auch sagen: Hier spielt auch, und sehr zu Recht, ein schlechtes Gewissen auch der angelsächsischen Welt eine Rolle. Gut, verbunden dann wieder mit dem kolonialistischen Stachel, mitten ins Herz der Araber einen Pfahl ins Fleisch zu rammen, was diese selbstverständlich auch so wahrnehmen.
Nun, aber nützt ja nix, - abgesehen davon: Jüdische Siedlungen waren durch die zionistische Bewegung zunehmend schon im 19./Beginn des 20. Jahrhunderts gewachsen und gewannen sehr viel Zulauf gleich nach Hitlers Machtergreifung, weil junge deutsche Juden ausgesperrt waren von Berufsausbildungen usw., sich infolge jüdischer Selbsthilfe (Hachschara-Bewegung) notgedrungen auf Landwirtschaft umorientierten, auf die Auswanderung vorbereiteten + dann brachliegendes Land in Palästina urbar machten und Kibbuzim gründeten.
Das war ihre Zuflucht, aus der nach der Shoah das dringende Anliegen nach einem eigenen Staatsgebiet resultierte; der Rest ist bekannt.

Übrigens hätte @Almancali sein passendes Arte-Video gestern auch sehr gut hier reinsetzen können! :)

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Nun muss ich es abkürzen, weil auf dem Absprung zum Zahnarzt: Über die Tunnel zwischen Ägypten + Gaza habe ich im jetzigen Zusammenhang noch nix gelesen/gehört und heute früh nur, dass die EU ihre Zahlungen an die Palästinenser entgegen erst anderslautenden Meldungen nicht einstellt.

 
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