Kennt ihr schon den neuesten Krieg?

Bintje

Well-Known Member
Ich habe jetzt wohl nicht gelesen, dass du allen Ernstes religiöse Diskriminierung rechtfertigst. Mit der Begründung kann jede Gruppe, die in ihrer Geschichte Leid erfahren hat, andere diskriminieren. (...)
Bitte was? Wie kommst du denn auf das schmale Brett?
Du hältst doch sonst so viel von Minderheitenschutz oder schreibst das zumindest.
Für Israelis soll das nicht gelten?

Übrigens bezeichnen sich nur knapp 30 Prozent der Israelis als religiös, 60 - 65 % sind nach eigenen Angaben nicht religiös oder atheistisch.
 

Bintje

Well-Known Member
So. Und jetzt aber das absolut Megaoberhyperpeinlichste. Der ultimative Medien-GAU. Das Allermindeste, wenn man Meldungen der Hamas verbreitet, ist ja wohl ein Plausibilitätscheck.

500 Tote, das bedeutet noch viel mehr Verletzte.

Wo sollen die alle herkommen, wenn das Krankenhaus ausweislich seiner Homepage nur 80 Betten hat? :oops::oops::oops::oops:

So lost, die Medien, so lost.

Es haben wesentlich mehr Leute dort Zuflucht gesucht, aber wo ich bei deiner Medienschelte ganz bei dir bin (und der Kommentatorin der von mir sonst wenig geschätzten "Welt"):


"Die großen internationalen Medien wie CNN, „Guardian“, die „New York Times“, BBC und das „Wall Street Journal“ meldeten den Tod „mehrerer hundert“ Menschen nach einem „israelischen Angriff“ auf ein Krankenhaus in Gaza. Der Deutschlandfunk schrieb auf Twitter: „Bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen sind in einem Krankenhaus nach Angaben der Hamas hunderte Menschen getötet worden.“

Als Quelle dienten wahlweise das von der Hamas kontrollierte „Gesundheitsministerium in Gaza“ oder die islamistische Terrororganisation Hamas selbst.
[...]
Zehn Tage nach den bestialischen Morden an 1400 unschuldigen Menschen in Israel wurden die Terroristen zu einer glaubwürdigen Quelle für gerade jene Medien, die sonst auf ihre Faktenchecks so viel geben. Noch immer befinden sich mehr als 200 Geiseln in der Gewalt der Hamas, und CNN, BBC, die „New York Times“, „Tagesschau“ und der Deutschlandfunk hielten die Sichtweise einer Terrororganisation für so glaubwürdig, dass sie nicht auf die Informationen aus Israel, einem demokratischen Rechtsstaat, warteten."


Wie das zustande kommt, ist natürlich klar, schnell muss es gehen, ultraschnell, - aber ausgerechnet in solchen Situationen keinen Gegencheck zu machen und hastig nur rauszuhauen, was die Hamas verbreitet?
Das ist nicht nur fahrlässig. Auch so was heizt Krawalle in Berlin und anderen Städten an.

Abgesehen davon frage ich mich, warum Facebook den Account von Samidoun, über den noch immer übelste Fakenews verbreitet werden, online lässt, als sei nix gewesen. Selbst "X" (vormals Twitter) hat deren Konto inzwischen ausgeknipst.

 

EnRetard

Well-Known Member
Ich kann dir gerade nicht ganz folgen. Du begründest die Schaffung eines Staates, das eine Religion privilegiert, mit dem Leid, das Angehörige dieser Religion in der Vergangenheit erfahren haben. Das finde ich absolut nicht nachvollziehbar. Eine Staatsreligion, die ins öffentliche und private Leben aller Bürger*innen, auch der Nicht- oder Andesgläubigen, eingreift, ist ein Relikt aus vor-aufklärerischen Zeiten.

Übrigens bezeichnen sich nur knapp 30 Prozent der Israelis als religiös,
Und die tanzen den anderen auf der Nase herum.
 

EnRetard

Well-Known Member
Die großen internationalen Medien wie CNN, „Guardian“, die „New York Times“, BBC und das „Wall Street Journal“ meldeten den Tod „mehrerer hundert“ Menschen nach einem „israelischen Angriff“ auf ein Krankenhaus in Gaza. Der Deutschlandfunk schrieb auf Twitter: „Bei einem israelischen Luftangriff auf den Gazastreifen sind in einem Krankenhaus nach Angaben der Hamas hunderte Menschen getötet worden.“
Man sollte keine ungeprüften Meldungen raushauen. Andererseits kann man solch ein Thema (ich sage nicht Ereignis oder Vorfall oder Tatbestand) nicht unterdrücken. Es wäre besser gewesen, gleich mit "Nach Angaben der Hamas-geführten Gesundheitsbehörde des Gazastreifens .... Diese Meldung kann derzeit nicht unabhängig überprüft werden, Israel hat sich bislang nicht dazu geäußert".
 

Bintje

Well-Known Member
Diese Höherbewertung der Juden auf Kosten der arabischen Wohnbevölkerung
Ich finde, du vergaloppierst dich enorm. Die sogenannte "arabische Wohnbevölkerung" sind genau so israelische Staatsbürger wie eingewanderte Juden und Sabres, gebürtige Israelis. Es gibt sogar Schnittmengen. Und wenn du der Ansicht bist, dich an nationalsprachlicher Benachteiligung usw. durch das Nationalstaatsgesetz aufhängen zu müssen, frage ich mich, warum du nicht mit der gleichen Verve gegen die Verhältnisse z.B. in islamischen Staaten protestierst, die mit ihren Minderheiten bekanntlich oft alles andere als pfleglich umgehen?
Mir scheint, du verwechselst Israel und seine Menschen anhaltend mit der jetzigen Politik von Netanyahu. Machst du das auch bei anderen Ländern?
 

Bintje

Well-Known Member
Ich kann dir gerade nicht ganz folgen. Du begründest die Schaffung eines Staates, das eine Religion privilegiert, mit dem Leid, das Angehörige dieser Religion in der Vergangenheit erfahren haben. Das finde ich absolut nicht nachvollziehbar. Eine Staatsreligion, die ins öffentliche und private Leben aller Bürger*innen, auch der Nicht- oder Andesgläubigen, eingreift, ist ein Relikt aus vor-aufklärerischen Zeiten.
Du widersprichst dir, führst alles auf die Religion zurück, statt zu bedenken, dass die Menschen gerade wegen dieser Religion und ihres Lebensstils, ihrer Kultur verfolgt und millionenfach vernichtet wurden. Verfolgt werden sie immer noch! Die Diskriminierung und Marginalisierung jüdischer Staatsbürger anderer Länder ist immer noch Gegenwart, nicht Vergangenheit; der durch die Hamas demonstrierte Vernichtungswille ist es auch.
Das israelische Nationalstaatsgesetz sieht u.a. Hebräisch als alleinige Amtssprache vor, während Arabisch, das vorher gleichstellt war, nur einen Sonderstatus hat - beknackt, ließe sich aber mit anderen Mehrheiten im Parlament ändern. Also wo genau ist dein Punkt? Dass es auf der Welt einen jüdischen Staat gibt, wo Juden sich zumindest bis 10/7 einigermaßen sicher und beheimatet fühlen konnten? Nicht ernsthaft, oder?
 
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EnRetard

Well-Known Member
Die sogenannte "arabische Wohnbevölkerung" sind genau so israelische Staatsbürger wie eingewanderte Juden und Sabres, gebürtige Israelis. Es gibt sogar Schnittmengen. Und wenn du der Ansicht bist, dich an nationalsprachlicher Benachteiligung usw. durch das Nationalstaatsgesetz aufhängen zu müssen, frage ich mich, warum du nicht mit der gleichen Verve gegen die Verhältnisse z.B. in islamischen Staaten protestierst, die mit ihren Minderheiten bekanntlich oft alles andere als pfleglich umgehen?
Die sind ein abschreckendes Beispiel, aber gerade nicht Thema und sollten kein Vorbild für ein Land, das sich demokratisch nennt. Nimm das Familienrecht: Es gibt keine Trennung von Religion und Staat, das Familienrecht ist eine Spielwiese der religiösen Institutionen. Das kennt man übrigens auch aus anderen Staaten der Region, Syrien, , Ägypten zum Beispiel.
Zum Familienrecht in Israel: https://library.fes.de/pdf-files/iez/14959.pdf

"Religiöse Gerichte fällen rechtsgültige Entscheidungen in Familienstandsangelegenheiten von Paaren, die der gleichen Glaubensgemeinschaft oder Konfession angehören. Sie sind die einzige Gerichtsbarkeit in Ehe- und Scheidungssachen, während davon abgeleitete Entscheidungen über Kindesunterhalt, Sorgerecht, Aufteilung des Vermögens etc. in die Zuständigkeit der zivilen Familiengerichte fallen. In der praktischen Umsetzung erweist sich ein solches System als ausgesprochen problematisch: Eine Ehe kann weder zivil geschlossen noch zivil geschieden werden; interkonfessionelle und gleichgeschlechtliche Ehen sind rechtlich unmöglich. Ein weiterer großer Schwachpunkt ist die konkurrierende Rechtsprechung, die sich aus der Existenz zweier nebeneinander existierender Rechtssysteme ergibt."


Solch einen Fall kenne ich aus dem Bekanntenkreis. Jüdin liebt Nichtjuden, Kind schon da, Eheschließung im Ausland.
 
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