Widersprüche im Islam

Msane

Well-Known Member
Das Religion Werte schafft ist korrekt, viele Menschen tun gutes, spenden Geld, teilen Essen etc. weil sie fest daran glauben das Gott sie beobachtet und sie nach ihren Taten bewertet.
Es kann natürlich auch den gegenteiligen Effekt haben, z.B. wenn wie im Falle von ISIL die Typen denken sie hätten bei Gott einen Bonus wenn sie Massenmord begehen.


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Pit 63

Guest
Jedoch ist die Geschichte der Menschheit ein gewaltiges Stück größer, als die kümmerlichen 2100-1500 Jahre, die hier so heißblütig bemüht werden. Wenn schon Respekt, dann für alle Menschen und für alle Zeitalter!
Oder gibt es irgendeinen Hinweis dafür, dass Menschen über die Jahrhunderte immer "besser" werden? Mehr und fetter werden sie, sonst nichts!

Oder soll hier Respekt gar nicht vorkommen?

Dem ersten zwei Sätzen stimme ich zu.
Zu Satz drei: Eine Entwicklung sehe ich schon- ich wollte weder in der Steinzeit noch im Mittelalter leben.

Etwas despektierlich/überheblich fand ich Deine Beurteilung der Religionen/ihrer Anhänger aus vermeintlich wissenschaftlicher Sicht.
Wenn´s nicht so gemeint war, gut.
Einigen wir uns auf gegenseitigen Respekt und die Trennung von Staat und Religion.
 
P

Pit 63

Guest
Die Entwicklung sehe ich natürlich, aber auch in religiöser Hinsicht? ;)

Ich denke schon, dass die Kirche heute weiter ist, als bspw zur Zeit der Hexenverbrennungen. Aber nicht nur die Kirche, auch die Auffassung von Religion hat sich verändert. Heuten nennen sich Menschen Christen, die mit der Kirche nichts am Hut haben und die Quellen sehr frei auslegen. Auch im Islam wird es noch aufklärerische Entwicklungen geben, ist nur eine Frage der Zeit. Glaube und Spiritualität wird individualistischer und freier, weniger dogmatisch. Im Buddhismus oder Hinduismus wird ohnehin mehr Wert auf Erfahrung Wert gelegt, als auf das geschriebene Wort. Beim Zen oder Advaita geht es an sich nur um die Erfahrung der Realität bis hin zur Erleuchtung. Das ist auch kein Widerspruch zur Wissenschaft. Bsp: Du kannst dem Blinden die Wissenschaft vom Sehen lehren, er kennt die Wirklichkeit der sichtbaren Welt aber erst, wenn er sie wahrnimmt. Der Erfahrung von Wirklichkeit widerspricht Wissenschaft nicht noch ersetzt sie sie, ganz gleich um welche Erfahrung es geht.
 
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L-u-p-o

Guest
Ich denke schon, dass die Kirche heute weiter ist, als bspw zur Zeit der Hexenverbrennungen.
Die einen sagen so, die anderen... ;)


Aber lassen wir das, ich bin kein religiöser, oder sagen wir, kein kirchlicher Mensch. Als der Pfarrer am Kirchplatz gegenüber meines Hauses ein Schild anbringen ließ: "Das Spielen von Kindern ist auf dem Gelände verboten" bin ich spontan aus der Kirche ausgetreten.

Glauben, zu Zeiten der Naturreligionen, hatte vielfältigen Sinn und Nutzen und ist mir durchaus sympathisch. Als die Religion die Staatsgesetzgebung brachte, wurde es kritisch. Kalkül ersetzte den Glauben, die Religiosität. Spätestens ab diesem Zeitpunkt ist Religion völlig beliebig und nur Mittel zum Zweck. Nicht, dass ich das rundweg ablehne, Gesetze und Regeln brauch jede Gesellschaft, aber ich misstraue ihr, muss ihr mistrauen.

Staatsreligion kann nur verlogen sein, da sich die gesellschaftliche Entwicklung nicht mit dem Glauben synchronisieren lässt. Drum wurde und wird verbogen und verschoben, über die Zeiten, Grenzen und über alle Völker hinweg.

Wer allein das Rechtstiftende der Religionen akzeptiert, kann sicher damit leben. Wer Gott in der Religion sucht, kann nur betrogen werden.

Beweise? Siehe Tagespresse und Geschichtsschreibung der letzten Jahrtausende.
 

Novus

Well-Known Member
. Auch im Islam wird es noch aufklärerische Entwicklungen geben, ist nur eine Frage der Zeit. Glaube und Spiritualität wird individualistischer und freier, weniger dogmatisch. .
Gegenteil ist der Fall. Wenn man die Islamischen Gesellschaften über die Jahrhunderte betrachtet, dann erkennt man schnell das derTrend immer mehr zum Dogmatismus geht. Menschen wie Mevlana, Haci Bektas Veli könnten heute n vielen Islamischen Ländern ihre Gedanken nicht weitergeben, ohne auf Gegenwehr zu stoßen. Sprituelle Abspaltungen wie Bahai, Ahmdija.. werden als "vom Rechten Weg abgekommene betrachtet". In den Anfängen des Islams, gab es Spiritualität und eine Diskussion, es gab eine führende Wissenschaft, Architektur, Medizin und Mathematik, man war Geistig mindestens auf Augenhöhe mit dem Rest der Welt. Das endete, Stillstand begann. Eine mittlerweile Tausendjährige.
Hier wurde viel über den Antrieb zum Moralischen Leben diskutiert. der Islam ist also ein Antrieb für Menschen zum Ethischen Verhalten. Für mich ist sie eher der Grund einer gewisse Antriebslosigkeit . Anders ist dieser 1000 Jährige Stillstand nicht zu erklären. Das Erdenleben ist nur ein Test, lese den Koran, halte dich an die Dogmen und gut ist. Jegliche Art der kritischen Hinterfragung, der Diskussion, wird schon im Koran selbst unterdrückt, sie ist Verboten. Man erzieht die Menschen als Befehlsempfänger, Auswendiglerner nicht als Freigeister. Der Ausweniglerner wird belohnt, der neugierige der kritische der revolutionäre wird bestraft. So ist es schwer herausragende Denker zu entwickeln.
 
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Pit 63

Guest
@ Novus
So wie ich es sehe, verläuft die geschichtliche Entwicklung spiralförmig. Scheinbar dreht sich alles im Kreis und betrachtet man von der Achse aus die seitlichen Ausschläge, folgt auf Fortschritt stets Rückschritt. Es sieht so aus, als gehe es immer nur hin und her aber langfristig, ganz allmählich geht es nach oben. Die gegenwärtige Entwicklung ist (noch) wie von Dir beschrieben und ob sich das zu meinen Lebzeiten ändern wird, kann stark bezweifelt werden aber irgendwann wird es, denke ich. Im islamischen Kulturkreis spielen bei Querdenkern, Sufis, philosophisch- spirituell ausgerichteten Gläubigen, schamanistischen Aleviten, Humanisten usw. Hadschi Bektas, Mevlana, Rumi, Yunnus Emre oder andere nach wie vor eine grosse Rolle. Diese Weisheit hat vordergründig keine Macht und keinen Einfluss auf das religiöse Tagesgeschehen aber das Potenzial ist da, die Glut schwelt unaufhörlich und wenn die authoritären Ketten eines Tages wegfallen sollten, wird es einen immensen Rückgriff auf diese Weisheiten geben. Sieh` es mal positiv. Das Potenzial für die Fortentwicklung ist jederzeit verfügbar.
@Lupo
Aus der Kirche bin ich ebenfalls ausgetreten. Im übrigen stimme ich dem von Dir gesagten im Kern zu, sehe darin andererseits aber auch keinen Widerspruch hinsichtlich des zuvor von mir Gesagten. Falls die Menschen solange durchhalten, wird die Entwicklung langfristig in Richtung individueller Suche und praktischer Spiritualität führen, weg von der staatlich institutionalisierten religiösen Verwaltung und weg von der obrigkeitlichen Gesetzesauslegung inkl. Bevormundung der Gläubigen.
 
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