Kennt ihr schon den neuesten Krieg?

univers

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Ihr und Ich:)...
Nein, das wäre vermessen, denn wenn auch einige von uns "Juden" nicht von "Nahost" trennen und die Judenvernichtung heranziehen, um das Konflikt in Nahost so oder anders zu veranschaulichen, gibt es auch andere User die die Ereignisse separat, sprich geographisch analysieren.
Ich finde, herbei geht es nicht um Juden, wie es die Historie den Deutschen vergegenwärtigt hat, sondern um ein Krieg zw. zwei Ethnien, dessen Wellengang gar Weltreligionen erreicht, dessen Gewässer auch umspült.

Nur mal so, damit der Eindruck nicht haften bleibt, dass einige von uns antisemitisch seien.
 

Alubehütet

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Alubehütet

Well-Known Member
"Doch angesichts dessen, was die Menschen gerade in Israel erlitten haben, verbietet sich das „Aber“. Wenn man das Wort nur öffentlich ausspricht, sitzt man schon im Boot der Relativierer und Rechtfertiger. Das heißt: Der Terror setzt das Denken aus – und genau das wollen die Terroristen erreichen. Sie wollen, dass die Angegriffenen ihre Rationalität, ihre Humanität verlieren. Angreifer und Angegriffene gleichen sich so in einer wechselseitigen Dynamik immer mehr an. Das gilt es zu verhindern. Man muss sich die Rationalität, die Humanität bewahren. Die Spannung empfindet wohl jeder von uns. Der Terror setzt das Denken aus – und genau das wollen die Terroristen erreichen -"

(Auszug aus dem Kermani-interview im ksta)
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Recht hat er.

Vielleicht ist es zu viel, von Palästinensern im Gazastreifen oder im Westjordanland, die unter der Besatzung aufgewachsen sind, Empathie für Israelis zu erwarten – so wie es nach dem Massaker umgekehrt nur wenigen Israelis möglich sein wird, mit der Zivilbevölkerung in Gaza zu fühlen. Gut versorgt im sicheren Deutschland, vermag ich nicht zu sagen, wie ich selbst reagieren würde, wenn mein eigenes Kind ermordet oder mein Haus zerstört worden wäre. Aber gut versorgt im sicheren Deutschland, sollte jedem das Mitgefühl für die Opfer gleich welcher Seite möglich sein. Und was die Kontextualisierung betrifft, die Slavoj Žižek so wortreich eingefordert hat: Ja, sie ist wichtig, sie ist immer wichtig, in der Beurteilung jedes Verbrechens. Nicht einmal das radikal Böse ist ohne Kontext. Aber nach einer solchen Grausamkeit wie am 7. Oktober, die im Nahostkonflikt alles bisher Vorstellbare übersteigt, wäre zunächst ein Innehalten angebracht gewesen, Gesten des Beileids und der Beschämung, eine Umarmung. Punkt. Und an keinem Ort so sehr wie in Deutschland wäre nicht nur in der Politik, nicht nur im Fernsehen, sondern im Alltag die Solidarität mit den hier lebenden Juden nötig gewesen, die sich nicht mehr trauen, ihre Religion zu erkennen zu geben, ihre Kinder nicht mehr zur Schule schicken oder selbst Angehörige verloren haben. Stattdessen folgte der, wenn überhaupt, pflichtschuldigen Verurteilung noch im gleichen Atemzug das Aber, als würde vor dem Aber, wenn schon kein Punkt, nicht wenigstens ein Komma stehen.

Ich bin auch für das Aber; das Denken konstituiert sich nicht in Thesen, sondern in Widersprüchen, ja. Aber – aber! – es gibt doch im Leben immer wieder einen Augenblick, eine Minute, einen Tag oder eine Woche, wo man eine Pause setzt, bevor man mit seinem Aber fortfährt. Wo man dem Gegenüber nicht als Gegner, sondern als Mensch in die Augen sieht, der um seine Nächsten weint. Wo man sich schämt, wenn in Deutschland an die Häuser von Juden ein Davidstern gesprüht wird. Ich habe darauf geachtet, ich habe hingehört im linken Diskurs: Wie schon nach Butscha, als deutsche Intellektuelle sich in offenen Briefen bar jeder Empathie zeigten, war vor dem Aber kaum irgendwo eine Pause, nicht mal eine Schrecksekunde, kein Schweigen, weil Worte versagten. Die elementarste menschliche Regung, wenn Frauen vergewaltigt, auf einen Schlag über 1400 Menschen ermordet werden, hat gefehlt. Deshalb klingt die Israel-Kritik seit dem 7. Oktober so falsch, selbst wo sie richtig ist. Beinah die einzigen Stimmen, die in den vergangenen vier Wochen überzeugend Kritik an Israel übten, waren jüdische. Sie wenigstens scheinen von der deutschen Neurose frei, Israel entweder zu hassen oder seine Regierung bis zur Selbstverleugnung zu rechtfertigen.
Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann.
 
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EnRetard

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Und die NYT, die die UN zitiert, ist damit der Lautsprecher einer durch und durch antisemitischen Quelle.

Hat keinen Zweck. Die sind inzwischen so eingemauert, dass sie nur noch Netanyahu-nahe Quellen akzeptieren. . Alles andere ist Hamas-Propaganda. Das ist so, als würde man im RUS-UA-Krieg nur noch Frau Sacharowa und RT als Quelle akzeptieren.
 

Bintje

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Hat keinen Zweck. Die sind inzwischen so eingemauert, dass sie nur noch Netanyahu-nahe Quellen akzeptieren. . Alles andere ist Hamas-Propaganda. Das ist so, als würde man im RUS-UA-Krieg nur noch Frau Sacharowa und RT als Quelle akzeptieren.
Wow, mach weiter! Du lieferst hier ein lebendiges Beispiel, wie Hetze bar jeglicher Sachargumente funktioniert. Live & in Farbe, ich bin beeindruckt.
Nicht.
 

sommersonne

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Auch die haben es in solchen Zeiten sehr eilig, geben wieder, was ihnen erzählt wird; ob sie dabei wirklich alles und vor allem auch den Hintergrund einzelner Informant:innen so sorgfältig prüfen, wie sie eigentlich müssten bzw. sollten, wage ich mal vorsichtig in Zweifel zu ziehen ...
Tja, das dürfte doch auf den größten Teil der Medien zutreffen, zumindest auf die, die keinen eigenen Journalisten vor Ort haben. Und wie du selbst sagst auch Journalisten vor Ort bekommen nicht immer die Wahrheit zu hören und zu sehen. Wieso dann die Tagesschau verantwortlich machen.
 

sommersonne

Well-Known Member
Du hast absolut r
Ihr und Ich:)...
Nein, das wäre vermessen, denn wenn auch einige von uns "Juden" nicht von "Nahost" trennen und die Judenvernichtung heranziehen, um das Konflikt in Nahost so oder anders zu veranschaulichen, gibt es auch andere User die die Ereignisse separat, sprich geographisch analysieren.
Ich finde, herbei geht es nicht um Juden, wie es die Historie den Deutschen vergegenwärtigt hat, sondern um ein Krieg zw. zwei Ethnien, dessen Wellengang gar Weltreligionen erreicht, dessen Gewässer auch umspült.

Nur mal so, damit der Eindruck nicht haften bleibt, dass einige von uns antisemitisch seien.
Da hast du absolut recht. Für mich spielt es überhaupt keine Rolle das an dem Elend Juden und auf der anderen Seite Moslems beteiligt sind. Deshalb verbinde ich es auch nicht mit dem Holocaust und bin deshalb auch nicht nachsichtig.
Es sind zwei Volksgruppen die unglücklicherweise das gleiche Land bewohnen (müssen) welches aus allen Nähten platzt weil es immer mehr Menschen werden. Raum und Ressourcen sind ganz offensichtlich zu knapp für alle.
Das ist eine absolut unglückliche Konstellation aus der die beiden Gruppen wenn überhaupt, dann nicht mehr allein heraus kommen. Allein ist dabei ja sowieso keine der beiden Gruppen.
 
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