Kennt ihr schon den neuesten Krieg?

Alubehütet

Well-Known Member
Es ging nicht um ihre Ansicht, sondern deine Ansicht sie sei zu viel im Fernsehen.
Mißverständnis. Die darf von mir aus so viel im Fernsehen sein, wie sie will, aber bitte nicht mit der Aussage, sie sei nie im Fernsehen.
Die hat doch'n Knall. Die ist öfter im Fernsehen als Carlos Masala. Um sich überall zu beklagen, daß jüdische Stimmen wie die ihre nicht gehört werden. :rolleyes:
Darüber beklagt sie sich im von @EnRetard verlinkten Artikel schon in der Überschrift. Mit Bericht über und Link auf ihren Lanz-Auftritt.
 

Bintje

Well-Known Member
Mißverständnis. Die darf von mir aus so viel im Fernsehen sein, wie sie will, aber bitte nicht mit der Aussage, sie sei nie im Fernsehen.

Darüber beklagt sie sich im von @EnRetard verlinkten Artikel schon in der Überschrift. Mit Bericht über und Link auf ihren Lanz-Auftritt.
Abgesehen davon, dass die Überschrift wahrscheinlich gar nicht von ihr stammt, rekapituliert der Text den Inhalt ihres Lanz-Auftritts ziemlich genau 1:1.
Bis hin zu der Passage, als sie über den deutsch-jüdischen Journalisten berichtet, der ihre Meinung im Licht ihrer - fraglos zutiefst prägenden - Kindheit in einer ultraorthodoxen, chassidischen New Yorker Gemeinde und biografischen Brüche einsortiert und sich zu Phantasien verstiegen haben soll, wie es ihr wohl ginge, wenn sie Geisel in Gaza wäre. :eek: Ich weiß nicht, wie ihr Gespräch oder Schriftwechsel mit dem Mann verlaufen ist, wie er sich geäußert hat; so was kann niemand wissen, der nicht dabei war. Aber so eindrücklich ihr Auftritt war: Sie schien mir - nicht nur in diesem Punkt - zutiefst verletzt und empört, so aufgebracht, dass ich mich unweigerlich gefragt habe, wie sich die Sache wohl aus Sicht des [abwesenden und namentlich ungenannt gebliebenen] Redakteurs abgespielt hat. In Feldmans drastischer Erzählung gerann er jedenfalls zu einem Ungeheuer in Menschengestalt - was ich mir bei aller inneren Bereitschaft, spontan Partei für das Opfer zu ergreifen, aber auch nicht so ganz vorstellen kann. Jedenfalls frage ich mich bei derart schweren Anwürfen immer, was es aus Sicht der/die Angeklagten war und wie sich ein Wortwechsel bzw. Kern der Geschichte wohl tatsächlich abgespielt hat.
Der Ansatz mag zugegeben romantisch sein oder überkritisch, zeitraubend, im Einzelfall strapaziös, aber nach aller Lebenserfahrung ...

Wie auch immer. Deborah Feldman punktet sicherlich hier und da, hat auch die Gabe, sich ausgesprochen prägnant auszudrücken. Darum wird sie zurzeit durch alle erdenklichen Medien gereicht, klar. Ihr Blickwinkel ist interessant, offenbart m.E. aber auch eine mir sehr US-amerikanisch erscheinende Draufsicht. Als wäre sie noch gar nicht wirklich hier angekommen. Was sie vermutlich wieder weit von sich weisen würde - aber falls nicht, läge es bestimmt wieder an Deutschland beziehungsweise "den" Deutschen und deren angeblicher "Verlogenheit".
Dass Feldman in ihrem Brachialurteil allerdings selbst völlig frei ist von Voreingenommenheit und kognitiven Verzerrungen, wage ich dezent zu bezweifeln.
 

Bintje

Well-Known Member
Da ich dieser Tage viel um die Ohren und nur selten Zeit habe, etwas verspätet: Vorgestern erschien ein Kolumnenbeitrag in der "Welt", den ich absolut lesenswert finde. Lang, aber lohnt sich - man könnte ihn zum Teil als Replik auf Murray's (m.E. abenteuerliche) Thesen auffassen, aber sicher wäre er auch ein Gewinn für Leser:innen wie Frau Feldman, falls sie ihn zur Kenntnis nehmen. Ein bemerkenswerter Text, der mMn über den Tag hinausreicht und von einer exzellenten Beobachtungsgabe zeugt. Nebenbei geht es auch um die von Feldman beklagte vermeintliche Verengung von Diskursräumen.


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EnRetard

Well-Known Member
Abgesehen davon, dass die Überschrift wahrscheinlich gar nicht von ihr stammt, rekapituliert der Text den Inhalt ihres Lanz-Auftritts ziemlich genau 1:1.
Bis hin zu der Passage, als sie über den deutsch-jüdischen Journalisten berichtet, der ihre Meinung im Licht ihrer - fraglos zutiefst prägenden - Kindheit in einer ultraorthodoxen, chassidischen New Yorker Gemeinde und biografischen Brüche einsortiert und sich zu Phantasien verstiegen haben soll, wie es ihr wohl ginge, wenn sie Geisel in Gaza wäre. :eek: Ich weiß nicht, wie ihr Gespräch oder Schriftwechsel mit dem Mann verlaufen ist, wie er sich geäußert hat; so was kann niemand wissen, der nicht dabei war. Aber so eindrücklich ihr Auftritt war: Sie schien mir - nicht nur in diesem Punkt - zutiefst verletzt und empört, so aufgebracht, dass ich mich unweigerlich gefragt habe, wie sich die Sache wohl aus Sicht des [abwesenden und namentlich ungenannt gebliebenen] Redakteurs abgespielt hat. In Feldmans drastischer Erzählung gerann er jedenfalls zu einem Ungeheuer in Menschengestalt - was ich mir bei aller inneren Bereitschaft, spontan Partei für das Opfer zu ergreifen, aber auch nicht so ganz vorstellen kann. Jedenfalls frage ich mich bei derart schweren Anwürfen immer, was es aus Sicht der/die Angeklagten war und wie sich ein Wortwechsel bzw. Kern der Geschichte wohl tatsächlich abgespielt hat.
Der Ansatz mag zugegeben romantisch sein oder überkritisch, zeitraubend, im Einzelfall strapaziös, aber nach aller Lebenserfahrung ...

Wie auch immer. Deborah Feldman punktet sicherlich hier und da, hat auch die Gabe, sich ausgesprochen prägnant auszudrücken. Darum wird sie zurzeit durch alle erdenklichen Medien gereicht, klar. Ihr Blickwinkel ist interessant, offenbart m.E. aber auch eine mir sehr US-amerikanisch erscheinende Draufsicht. Als wäre sie noch gar nicht wirklich hier angekommen. Was sie vermutlich wieder weit von sich weisen würde - aber falls nicht, läge es bestimmt wieder an Deutschland beziehungsweise "den" Deutschen und deren angeblicher "Verlogenheit".
Dass Feldman in ihrem Brachialurteil allerdings selbst völlig frei ist von Voreingenommenheit und kognitiven Verzerrungen, wage ich dezent zu bezweifeln.
Hast du dir das Feldenkirchen-Gespräch mit ihr und Gysi angeschaut? Sie kam nicht so amerikanisch rüber, eigentlich sehr angekommen in Berlin und in der deutschen Politik. Sie hat nun mal die Gabe, sehr prägnant zu formulieren und ich stimme dir auch zu, dass sie deswegen zu Diskussionen eingeladen wird. Bedenklicher finde ich, dass, was auch Deniz Yücel gestern bei Maybrit Illner beklagt hat, nämlich dass zu wenige Palästinenser*innen an Fernsehdiskussionen teilnehmen, weil anscheinend zu viele Vorbedingungen gestellt werden, welche Ansichten sie äußern.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Jedes....

Eine Umfrage unter den Palästinensern finde ich aber interessant. Wer auf Frieden in Nahost hofft, setzt sich besser hin.

Im Thread zu lesen und auch eine Verlinkung zur Website von AWRAD .


Hatte ich auch gelesen und überlegt, das hier zu verlinken. Aber wie gut/repräsentativ ist das? Bei Google jedenfalls kein großes Echo.

Wenn dem so wäre, wäre das bestürzend bis katastrophal.
 

EnRetard

Well-Known Member
Jedes....

Eine Umfrage unter den Palästinensern finde ich aber interessant. Wer auf Frieden in Nahost hofft, setzt sich besser hin.

Im Thread zu lesen und auch eine Verlinkung zur Website von AWRAD .

Wer auf Frieden im Nahen Osten hofft, träumt. Bei 700.000 privilegierten Siedlern im besetzten Westjordanland und Regierungsmitgliedern, die das Westjordanland annektieren und die jüdische Herrschaft über den Tempelberg herstellen wollen.
 
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