Kennt ihr schon den neuesten Krieg?

Alubehütet

Well-Known Member
Wow. Auf Twitter diskutieren sie natürlich auch Erdogan! Wie kann man dem nur eine solche Propagandabühne geben!

Habe mich erwischt, daß ich ihn ... na, verteidigt nicht, so weit kommt es noch. Aber ich habe das Präventionsparadox für ihn angeführt. Man mag sich nicht ausdenken, wie der Nahe Osten jetzt aussähe ohne seine Getreidedeals.



Das scheint mir überhaupt sein Punkt zu sein. Bei inneren Angelegenheiten des Osmanischen Reiches will er ja führend mitreden. Hier wollte er verhandeln, hatte anfänglich die Hamas nicht namentlich, aber Verbrechen an der israelischen Zivilbevölkerung verurteilt. Und daß die Hamas Büros in der Türkei unterhält, ist ja bekannt. Hat nur niemanden interessiert. Dann hat er einen gewaltigen Aufschlag gemacht – Die rote Linie aber nicht überschritten, Israel sein Existenzrecht zu bestreiten. Jetzt sprach er von einer Zwei-Staaten-Regelung. Und wies auf die palästinensischen Häftlinge in Israel hin.

Ok, er hat allerdings diese rote Linie überschritten: Mit Netanjahu wird nicht mehr geredet.
 

EnRetard

Well-Known Member
Gewinn für Leser:innen wie Frau Feldman, falls sie ihn zur Kenntnis nehmen.
Oh ja, der Herr Schmid. Als nach weit rechts gewendeter Ex-Linker natürlich besonders engagiert. Aber warum sollte sich Frau Feldman ausgerechnet von Schmid belehren lassen? Wie könnte er sie belehren? Er spricht sie noch nicht mal an. Er polemisiert gegen eine westliche "Linke", die den palästinensischen Kampf verklärt und die Hamas verharmlost. Dazu gehört Feldman nicht. Ihre Perspektive ist eine andere. Das Phänomen einer einäugigen, die Verbrechen palästinensischer "Terroristen" oder "Kämpfer" relativierenden oder gar leugnenden Linken ist in Deutschland überdies ein marginales. Viel größer ist es in Frankreich mit La France Insoumise und ihrem Boss Jean-Luc Mélenchon. Oder Großbritannien, wo die SNP einen propalästinensischen Antrag ins Parlament einbringt und ein Drittel der Labour Partei inklusive des halben Fraktionsvorstands gegen die offizielle Parteilinie opponieren, um der linken, teils noch corbynististischen, teils muslimischen Klientel in ihren Wahlkreisen zu gefallen.
 
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EnRetard

Well-Known Member
Wow. Auf Twitter diskutieren sie natürlich auch Erdogan! Wie kann man dem nur eine solche Propagandabühne geben!

Habe mich erwischt, daß ich ihn ... na, verteidigt nicht, so weit kommt es noch. Aber ich habe das Präventionsparadox für ihn angeführt. Man mag sich nicht ausdenken, wie der Nahe Osten jetzt aussähe ohne seine Getreidedeals.



Das scheint mir überhaupt sein Punkt zu sein. Bei inneren Angelegenheiten des Osmanischen Reiches will er ja führend mitreden. Hier wollte er verhandeln, hatte anfänglich die Hamas nicht namentlich, aber Verbrechen an der israelischen Zivilbevölkerung verurteilt. Und daß die Hamas Büros in der Türkei unterhält, ist ja bekannt. Hat nur niemanden interessiert. Dann hat er einen gewaltigen Aufschlag gemacht – Die rote Linie aber nicht überschritten, Israel sein Existenzrecht zu bestreiten. Jetzt sprach er von einer Zwei-Staaten-Regelung. Und wies auf die palästinensischen Häftlinge in Israel hin.

Ok, er hat allerdings diese rote Linie überschritten: Mit Netanjahu wird nicht mehr geredet.
Unsere Regierung hat ihre Glaubwürdigkeit komplett verspielt, indem sie Erdogan empfangen und eine Bühne bereitet hat. Wer hierzulande solche Ansichten - Hamas Befreiungsbewegung, Israel Terrorstaat, Existenzrecht anzweifeln - äußert, darf mit Strafverfahren und, falls nicht deutsch, mit ausländerrechtlichen Konsequenzen rechnen. Des Gastes Hetze versucht man wegzulächeln, weil man ihn wieder braucht, um Geflüchtete zu entsorgen. Wen wollen Scholz und Kumpane noch beeindrucken? Selbst die viel umarmte Netanyahu-Regierung wird sich ihr Teil denken.
 

Bintje

Well-Known Member
Der Schmid-Text scheint dich ja aus irgendwelchen Gründen getriggert zu haben, darum mal ganz langsam: Man braucht nicht "weit nach rechts gewendet" zu sein, um Fakten zur Kenntnis zu nehmen. Natürlich kann man darüber hinweggehen und stattdessen den Autor angreifen (beliebter Kunstgriff), aber du überliest wie so oft, dass er nicht polemisiert, sondern differenziert und kenntnisreich argumentiert - auch wenn dir das nicht gefällt.
Wie konnte er nur! ;)

Das Phänomen einer einäugigen, die Verbrechen palästinensischer "Terroristen" oder "Kämpfer" relativierenden oder gar leugnenden Linken ist in Deutschland überdies ein marginales. Viel größer ist es in Frankreich mit La France Insoumise und ihrem Boss Jean-Luc Mélenchon. Oder Großbritannien, wo die SNP einen propalästinensischen Antrag ins Parlament einbringt und ein Drittel der Labour Partei inklusive des halben Fraktionsvorstands gegen die offizielle Parteilinie opponieren, um der linken, teils noch corbynististischen, teils muslimischen Klientel in ihren Wahlkreisen zu gefallen.
Klassisches Beispiel für Whataboutism, aus meiner Sicht langweilig. Ich geh aber sowieso schlafen, gute Nacht.
 

Msane

Well-Known Member
Erdogan hat schon vor Wochen klargestellt das er ein Problem damit hat wie mit den Palästinensern umgegangen wird
er aber sonst kein Problem mit Israel hat.
Das ist mMn ein klares Bekenntnis zum Existenzrecht Israels, es sei denn er hat die Tage etwas Gegenteiliges behauptet.


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univers

Well-Known Member
Israels, es sei denn er hat die Tage etwas Gegenteiliges behauptet
Er hat das ganze auf Netanjahu zentriert..hmm
Wobei das mMn nicht unbedingt für ihn spricht, sprich er Netanjahu als wie sich sieht, der König in einem Lande,
davon ab, was wie gut oder schlecht als Machtinhaber er für seine Mitbürger veranlasst hat.
Ich frag in die Runde, ist die Art der Antwort Israels nur Netanjahus Werk, oder hat er sich von seinem politischem Umfeld beraten lassen, als dass man es ausschließlich auf Netanjahu zentrieren kann?
Wenn es dem nicht so ist, dass also Netanjahu nicht der Motor des aktuellen Vorgehens in Gaza wäre, dann ist Erdoğans Denkweise nicht konstruktiv.
Es sei denn sein politisches Umfeld hat ihn ausgebremst bzw er hat sich als König doch ausbremsen lassen.
Seine letzten Verlautbarungen diesbezüglich hießen wie:
"Netanjahu, du bist eine Leiche.."
 

EnRetard

Well-Known Member
Klassisches Beispiel für Whataboutism, aus meiner Sicht langweilig.
Nö, gar nicht. Ich finde den Vergleich mit F, GB und auch E sehr wichtig Es gibt Schmids Zielscheibe, den linken Antisemitismus in Deutschland, kaum in relevantem Ausmaß. Die Vorgänge bei der Documenta fallen mir ein, sie haben einigen Wirbel gemacht, sie sind schräg bis peinlich, aber über die Kunstszene hinaus nicht von Bedeutung. Und sonst? Mir fällt nichts und niemand von Bedeutung ein.
 
Zuletzt bearbeitet:

EnRetard

Well-Known Member
Erdogan hat schon vor Wochen klargestellt das er ein Problem damit hat wie mit den Palästinensern umgegangen wird
er aber sonst kein Problem mit Israel hat.
Das ist mMn ein klares Bekenntnis zum Existenzrecht Israels, es sei denn er hat die Tage etwas Gegenteiliges behauptet.


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Er hat vor einer Woche gesagt, Israel versuche, "einen Staat aufzubauen, dessen Geschichte nur 75 Jahre zurückreicht und dessen Legitimität durch den eigenen Faschismus infrage gestellt wird" Erdogan fällt schon länger mit offenem Antisemitismus auf. Nach 30 Sekunden Google-Suche dieses Fundstück von 2021: https://www.faz.net/aktuell/politik...rteilen-antisemitismus-erdogans-17349092.html
Erdogan hatte am Montag laut Agenturmeldungen unter anderem über eine angebliche Äußerung eines ungenannten jüdischen Premierministers gesprochen, der einst als General mit „Vergnügen“ Palästinenser getötet habe. Erdogan führte aus: „Das liegt in ihrer Natur. Sie werden nur durch Blutsaugen satt.“ Und: „Sie sind so mörderisch, dass sie sogar kleine Kinder umbringen.“ (FAZ vom 19.5.2021)
 

sommersonne

Well-Known Member
Er hat das ganze auf Netanjahu zentriert..hmm
Wobei das mMn nicht unbedingt für ihn spricht, sprich er Netanjahu als wie sich sieht, der König in einem Lande,
davon ab, was wie gut oder schlecht als Machtinhaber er für seine Mitbürger veranlasst hat.
Ich frag in die Runde, ist die Art der Antwort Israels nur Netanjahus Werk, oder hat er sich von seinem politischem Umfeld beraten lassen, als dass man es ausschließlich auf Netanjahu zentrieren kann?
Wenn es dem nicht so ist, dass also Netanjahu nicht der Motor des aktuellen Vorgehens in Gaza wäre, dann ist Erdoğans Denkweise nicht konstruktiv.
Es sei denn sein politisches Umfeld hat ihn ausgebremst bzw er hat sich als König doch ausbremsen lassen.
Seine letzten Verlautbarungen diesbezüglich hießen wie:
"Netanjahu, du bist eine Leiche.."
Ganz allein ist Netanjahu nicht Schuld an diesem Krieg. Um im Amt bleiben zu können und einer eventuellen Verurteilung zu entgehen hat er sich Hilfe bei orthodoxen und konservativen Parteien geholt und mit ihnen eine Regierung gebildet. Deshalb hatte er auch kaum eine Handhabe gegen den verstärkten Siedlungsbau. Von seinen Bestrebungen die HAMAS groß zu machen ganz abgesehen.
Er hat so viel Schuld an dieser Lage das er ganz schnell von der politischen Bühne verschwinden und es Neuwahlen geben müsste. Danach sieht es aber zur Zeit nicht aus. Leider, denn das Verschwinden dieser Regierung würde vielleicht einige Palästinenser beschwichtigen. Die Hamas allerdings nicht, die sehen nicht klar, um es mal salopp auszudrücken.
 
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