Kennt ihr schon den neuesten Krieg?

EnRetard

Well-Known Member
Ich finde gut, daß sie seinerzeit weder den Sozialismus als ganzes, noch Südafrikas Apartheid als solche angegriffen haben.
AI war traditionell eine NGO, die sich gegen die Todesstrafe und für die Freilassung gewaltloser politischer Gefangener eingesetzt hat. Aus diesem Grund hat AI Nelson Mandela nicht unterstützt. Der ANC war nicht gewaltfrei. Ein allgemeinpolitisches Mandat hat AI damals nicht haben wollen. Ob sich AI dezidiert geweigert hat, die Apartheid zu verurteilen, um das zu bestätigen, reicht mir eine einzige allgemeine Behauptung nicht aus. Es wäre sicher hilfreich, die alten Jahresberichte aus den 1970er und 80er jahren zu untersuchen. Dazu habe ich aber keinen Bock, mir ist die Debatte nicht wichtig genug. Es ging um AIs Warnungen vor unverhältnismäßiger Gewalt in Gaza. Die finde ich angesichts früherer Gaza-Aktionen Israels berechtigt. Berechtigt finde ich aber auch die Forderung an AI, in ihren Erklärungen auf das Recht Israels auf Schutz und Selbstverteidigung hinzuweisen. Mäßigung fordern kann und muss man trotzdem.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ob sich AI dezidiert geweigert hat, die Apartheid zu verurteilen, um das zu bestätigen, reicht mir eine einzige allgemeine Behauptung nicht aus.
Ich hatte der Behauptung geglaubt, weil ich sie plausibel wie richtig finde. Ich fand das gut, daß amnesty keine politischen Gesamtbewertungen abgab, sondern immer nur einzelne, konkrete Fälle anführte. Und ich fände gut, wenn sie es dabei beließen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
AI und Nelson Mandela: Schwierig. Tatsächlich war er einer der ersten Gefangenen, den sie „adoptiert“ hatten. Was sie später aber unter grossen Bauchschmerzen und Diskussionen eben wegen der Gewaltfrage wieder zurück nahmen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wenn ich mich mit der Frage beschäftige, ob Israel ein Apartheidsstaat sei, käme ich nicht auf die Idee und wüßte auch nicht, wieso ich dazu AI konsultieren sollte. Die Tage habe ich mir noch mal Desmond Tutu dazu angesehen. Der BDS unterstützt hat. Das ist für mich eine Autorität in dieser Frage.
 

Msane

Well-Known Member

Die Sicht der Muslime auf den Konflikt ist entscheidend für den Ausgang dieser Krise.

Ohne die Hilfe der Türkei, Erdogan, Ägypten, Saudi-Arabien und die anderen muslimischen Länder wirst du
keine einzige Geisel frei bekommen und den Konflikt auch nicht lösen können.

Und nein das ist KEINE Relativierung von Hamas-Terror.

Um den Konflikt mit den Palästinensern zu lösen oder wenigstens zu entspannen,
müsste Israel großzügiger sein.
Würden sie den Palis wenigstens das Westjordanland lassen, aber nein da baut man Großsiedlungen
und besetzt systematisch nach der Salamitaktiv weiteres Land.

Dadurch hat sich Israel durch seine Gier auf Land selbst in eine Lage versetzt,
wo jedes vernünftige Zugeständnis was das Leben des Palis erleichtert
wie ein Einknicken vor dem Terror aussieht.


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EnRetard

Well-Known Member
Jede israelische Regierung seit Menschengedenken hat sich von religiösen Extremisten abhängig gemacht und Netanyahu auch von extremistischen "Siedlern". All diese Regierungen haben aus Opportunismus auch eigener Überzeugung zugelassen, dass die fanatischen Eretz-Israel-Ideologen sich im Westjordanland so ausgebreitet haben, dass ein Palästinenserstaat dort nicht mehr möglich ist. Er wäre nicht zusammenhängend und würde seine Bürger nie zufriedenstellen. Die Eretz-Israel-Ideologen würden sich ebenfalls nicht damit abfinden, dass sie nicht das ganze Westjordanland besitzen könnten und das ganze Westjordanland könnte niemals friedlich gehalten werden. Eine Zweistaatenlösung ist unrealistisch. Sie wäre nicht mehrheitsfähig, und selbst wenn, auf beiden Seiten dominieren Gruppen, denen Mehrheiten egal sind. Es gibt aber auch keine brauchbare Alternative. Israel stößt jetzt schon mit seiner rassistischen Staatsdoktrin als jüdischer Staat und der Privilegierung der Juden an Grenzen. Kämen bei einer Einstaatenlösung noch die Araber aus dem Westjordanland dazu, wäre die Doktrin vom jüdischen Staat nicht mehr zu halten, jedenfalls nicht, wenn er auch demokratisch sein soll. Israel wäre ein Staat mit einer jüdischen Bevölkerungsmehrheit, aber der arabische Bevölkerungsanteil würde sich von einem Viertel auf ein gutes Drittel erhöhen. Das allgemeine Versagen liegt darin, dass sich alle Beteiligten (und Außenstehende) dieser Tatsachen - und ihrer ständigen Verschärfung - bewusst waren und nichts unternommen haben.

Und bei all dies bezieht sich nur auf das Kernland und das Westjordanland. Es kommt noch der Gaza-Streifen hinzu, der unter den Augen der Welt zu einem überbevölkerten, verarmten Großgefängnis verkommen konnte, das im Inneren seit 17 Jahren von der Hamas, einer Organisation mit extremistischer Ideologie und terroristischen Methoden, beherrscht wird.

Eine Lösung für das Westjordanland könnte vielleicht mit massivem Druck von außen, militärischer Macht und viel Geld erzwungen werden, eine Lösung für den Gazastreifen sehe ich nirgendwo.
 

sommersonne

Well-Known Member
Tja, was nun? Israel bittet Deutschland um Waffen und bekommt sie auch.

Aber müssen deutsche Soldaten in Israel an den Waffen ausgebildet werden? Wozu denn das? Oder hat sich der Artikelschreiber hier geirrt?
 

sommersonne

Well-Known Member
Ach und noch etwas. Die Palästinenser als Palis zu bezeichnen ist sehr respektlos. Die leiden seit Jahrzehnten unter dieser absurden Situation und dürfen sich nun auch noch bespötteln lassen.
 
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