Koran verlangt kein Kopftuch!

sigune

New Member
AW: Koran verlangt kein Kopftuch!

ich weiß nicht, ob für mein posting ein neuer thread angebracht wäre... es geht um das kopftuch, aber mitnderer intention.

würde mal gern die meinung anderer dazu hören:

die kopftuchdiskussion ist ja nicht neu. sie wird immer wieder und oftmals mit sehr ähnlichen argumenten geführt.
ich habe eher selten geantwortet - als nichtmuslima und deutsche ist das thema im alltag nicht von entscheidender bedeutung.

dennoch bildet man sich eine meinung. doch vor der meinung (man solte die ratio nicht über bewerten) kommt das gefühl. und mein gefühl sagte: unangenehm. kopftuch ist unangenehm.

ich versuchte für ich zu ergründen, weshalb ich das kopftuch als unangenehm empfand. da ging mir ein erlebnis durch den kopf: eins sichtete ich in einem einkaufscenter einen zwillingswagen. als selbstzwillingsmuter erweckte dieser sofort meine neugier.
ich kam näher und bemerkte erst jetzt, dass die mutter der zwillinge eindeutig islamische kleidung trug (also kopftuch). ich kann schlecht zusammenfassen, was mir in diesem moment durch den kopf ging. es war so etwas wie: "nein, schnell weggucken, in den kinderwagen guckengeht nicht, der mutter vielleicht noch zulächeln ist ganz und gar ausgeschlossen."

ich fand meine reaktion zunächst mekwürdig: was hielt mich davon ab, in den kinderwagen einer muslima zu schauen?
ich glaube (nein, ich bin mir relativ sicher) , es war folgendes (bei mir):
das tragen des tuches besagt ja: "männer, beachtet mich nicht". diese botschaft kam auch bei mir als frau an: "beachte mich nicht. ich bin gar nicht da".
nun war diese fau - physikalisch gesehen - durchaus da. sie nahm raum ein, sie bewegte sich.
und doch hatte ich das unangenehme gefühl ,sie nicht wahrnehmen zu dürfen. sie ignorieren zu müssen -zumal der blick dieser frau ins unendliche gerichtet war.
eine diskrepanz, die ich als störend empfand...

ich glaube, das ist es bei mir: ich weiß nicht, wie ich diesen frauen begegnen soll: sie einfach nicht beachten? so tun, als ob sie sträucher wären, die im weg stehen?
oder darf ich sie beachten? darf ich sie anlächeln, wenn sie ein schokoladenverschiertes kind hinter sich herziehen? darf ich sagen: hallo, sie haben da etwas an der kasse vergessen?

und wenn ich jetzt das geschriebene überdenke: es ist nicht allein das tuch... es ist meist auch das verhalten... die art, sich zu bewegen und zu gucken.
es verunsichert mich. und verunsicherungen empfinde ich zunächst als negativ.
 

solresol

Gesperrt
AW: Koran verlangt kein Kopftuch!

bonjour

ich weiß nicht, ob für mein posting ein neuer thread angebracht wäre... es geht um das kopftuch, aber mitnderer intention.

würde mal gern die meinung anderer dazu hören:

die kopftuchdiskussion ist ja nicht neu. sie wird immer wieder und oftmals mit sehr ähnlichen argumenten geführt.
ich habe eher selten geantwortet - als nichtmuslima und deutsche ist das thema im alltag nicht von entscheidender bedeutung.

dennoch bildet man sich eine meinung. doch vor der meinung (man solte die ratio nicht über bewerten) kommt das gefühl. und mein gefühl sagte: unangenehm. kopftuch ist unangenehm.

ich versuchte für ich zu ergründen, weshalb ich das kopftuch als unangenehm empfand. da ging mir ein erlebnis durch den kopf: eins sichtete ich in einem einkaufscenter einen zwillingswagen. als selbstzwillingsmuter erweckte dieser sofort meine neugier.
ich kam näher und bemerkte erst jetzt, dass die mutter der zwillinge eindeutig islamische kleidung trug (also kopftuch). ich kann schlecht zusammenfassen, was mir in diesem moment durch den kopf ging. es war so etwas wie: "nein, schnell weggucken, in den kinderwagen guckengeht nicht, der mutter vielleicht noch zulächeln ist ganz und gar ausgeschlossen."

ich fand meine reaktion zunächst mekwürdig: was hielt mich davon ab, in den kinderwagen einer muslima zu schauen?
ich glaube (nein, ich bin mir relativ sicher) , es war folgendes (bei mir):
das tragen des tuches besagt ja: "männer, beachtet mich nicht". diese botschaft kam auch bei mir als frau an: "beachte mich nicht. ich bin gar nicht da".
nun war diese fau - physikalisch gesehen - durchaus da. sie nahm raum ein, sie bewegte sich.
und doch hatte ich das unangenehme gefühl ,sie nicht wahrnehmen zu dürfen. sie ignorieren zu müssen -zumal der blick dieser frau ins unendliche gerichtet war.
eine diskrepanz, die ich als störend empfand...

ich glaube, das ist es bei mir: ich weiß nicht, wie ich diesen frauen begegnen soll: sie einfach nicht beachten? so tun, als ob sie sträucher wären, die im weg stehen?
oder darf ich sie beachten? darf ich sie anlächeln, wenn sie ein schokoladenverschiertes kind hinter sich herziehen? darf ich sagen: hallo, sie haben da etwas an der kasse vergessen?

und wenn ich jetzt das geschriebene überdenke: es ist nicht allein das tuch... es ist meist auch das verhalten... die art, sich zu bewegen und zu gucken.
es verunsichert mich. und verunsicherungen empfinde ich zunächst als negativ.

ist nicht rationell :lol:

nach der französischen revolution wurden die nonnen in den klostern vergewaltigt, obwohl sie einen kopftuch trugen (und sogar vollkommen kahl drunter waren)!

weil die revolutionären "frauen" und keine marsmännchen drunter sahen :pinocchio:

eher deshalb!

solche betrachtungen sind irrationnell, abwegig!

salut
 

Inada

New Member
AW: Koran verlangt kein Kopftuch!

ich weiß nicht, ob für mein posting ein neuer thread angebracht wäre... es geht um das kopftuch, aber mitnderer intention.

würde mal gern die meinung anderer dazu hören:

die kopftuchdiskussion ist ja nicht neu. sie wird immer wieder und oftmals mit sehr ähnlichen argumenten geführt.
ich habe eher selten geantwortet - als nichtmuslima und deutsche ist das thema im alltag nicht von entscheidender bedeutung.

dennoch bildet man sich eine meinung. doch vor der meinung (man solte die ratio nicht über bewerten) kommt das gefühl. und mein gefühl sagte: unangenehm. kopftuch ist unangenehm.

ich versuchte für ich zu ergründen, weshalb ich das kopftuch als unangenehm empfand. da ging mir ein erlebnis durch den kopf: eins sichtete ich in einem einkaufscenter einen zwillingswagen. als selbstzwillingsmuter erweckte dieser sofort meine neugier.
ich kam näher und bemerkte erst jetzt, dass die mutter der zwillinge eindeutig islamische kleidung trug (also kopftuch). ich kann schlecht zusammenfassen, was mir in diesem moment durch den kopf ging. es war so etwas wie: "nein, schnell weggucken, in den kinderwagen guckengeht nicht, der mutter vielleicht noch zulächeln ist ganz und gar ausgeschlossen."

ich fand meine reaktion zunächst mekwürdig: was hielt mich davon ab, in den kinderwagen einer muslima zu schauen?
ich glaube (nein, ich bin mir relativ sicher) , es war folgendes (bei mir):
das tragen des tuches besagt ja: "männer, beachtet mich nicht". diese botschaft kam auch bei mir als frau an: "beachte mich nicht. ich bin gar nicht da".
nun war diese fau - physikalisch gesehen - durchaus da. sie nahm raum ein, sie bewegte sich.
und doch hatte ich das unangenehme gefühl ,sie nicht wahrnehmen zu dürfen. sie ignorieren zu müssen -zumal der blick dieser frau ins unendliche gerichtet war.
eine diskrepanz, die ich als störend empfand...

ich glaube, das ist es bei mir: ich weiß nicht, wie ich diesen frauen begegnen soll: sie einfach nicht beachten? so tun, als ob sie sträucher wären, die im weg stehen?
oder darf ich sie beachten? darf ich sie anlächeln, wenn sie ein schokoladenverschiertes kind hinter sich herziehen? darf ich sagen: hallo, sie haben da etwas an der kasse vergessen?

und wenn ich jetzt das geschriebene überdenke: es ist nicht allein das tuch... es ist meist auch das verhalten... die art, sich zu bewegen und zu gucken.
es verunsichert mich. und verunsicherungen empfinde ich zunächst als negativ.

Ich sehe es so: Es ehrt dich, dass du dir darüber Gedanken machst, wie du ihnen am besten begegnest. Das Kopftuch sollte kein Grund sein, sie auszugrenzen. Meist verbergen sich darunter kesse Mädels oder Frauen, die keine Abgrenzung vornehmen und eher ihres Glaubens oder der Familie wegen Kopftuch tragen. Du solltest sie also meiner Meinung nach durchaus darauf aufmerksam machen, wenn sie was an der Kasse vergessen. Und Lächeln ist doch immer etwas angenehmes. Es steht jedem frei zurück zu lächeln oder nicht. Und auf ihre Kinder sind alle stolz. Und nur weil Mama Kopftuch trägt, darf man dennoch den Kindern zuzwinkern. Es ist nur ein Tuch, behandle sie wie jede andere Frau auch. Sie werden es dir danken.
 
B

berliner

Guest
AW: Koran verlangt kein Kopftuch!

Ich habe eine mir sehr nahe stehende Freundin, die Kopftuchträgerin ist.
Eine sehr aufgeklärte und gebildete Person. In den unendlichen Gesprächen die ich mit ihr führte, habe ich noch nie das Gefühl gehabt, daß ich auf ihr Kopftuch achtete.

Manche Menschen - geblendet von Medien etc. - sehen nicht den Menschen, sondern die paar Zentimeter Stoff auf dem Kopf. Echt arm...
 

sigune

New Member
AW: Koran verlangt kein Kopftuch!

Ich habe eine mir sehr nahe stehende Freundin, die Kopftuchträgerin ist.
Eine sehr aufgeklärte und gebildete Person. In den unendlichen Gesprächen die ich mit ihr führte, habe ich noch nie das Gefühl gehabt, daß ich auf ihr Kopftuch achtete.

Manche Menschen - geblendet von Medien etc. - sehen nicht den Menschen, sondern die paar Zentimeter Stoff auf dem Kopf. Echt arm...

nahe stehenden freunde besitzen für mich eine identität - da werden kopftuch, auffallende ohrringe oder akzent tatsächlich nebenrangig.

die medien sind natürlich ein schönes totschlagargument - wer mag schon medienfremdgesteuert sein?

zugleich kann ich diesen vorwurf nicht von mir weisen - selbstverständlich bin ich in einem kulturkreis aufgewachsen, in dem medien durchaus meinungsverstärkend (an meinungsbildung mag ich nicht so recht glauben) wirken.

ich versetze mich nochmals in die von mir beschriebene situation: ich glaube, bei mir war eher so ein "guckverbot" der auslöser.
es waren also tief verwurzelte, da früh beigebrachte normen: "guck den einbeinigen mann nicht so an!". also das verbot, dem, was anders und deshlab spannend ist, zuviel offensichtliche aufmerksamkeit zu schenken.

aus irgend einem grund rutschte die junge muslima mit in diese kategorie - das war mir in diesem moment nicht bewußt.
bewußt wurde mir nur der konflikt: "seltene kleidung - würde gern gucken - aber darf nicht".

und noch verrückter: ich war ein wenig misslaunig und übertrug diese missstimmung auf die junge frau
 

solresol

Gesperrt
umgekehrter mini-rock-effekt

bonjours sigune

aus irgend einem grund rutschte die junge muslima mit in diese kategorie - das war mir in diesem moment nicht bewußt.
bewußt wurde mir nur der konflikt: "seltene kleidung - würde gern gucken - aber darf nicht".

und noch verrückter: ich war ein wenig misslaunig und übertrug diese missstimmung auf die junge frau

du hast da, den umgekehrten mini-rock-effekt verspürt. die mini-röcke, wo man farblich angepassente und abgestimmte hös'chen sehen konnte, waren um 1970 das gleiche: die jungen schönheiten trugen das nicht, damit man nicht hinguckt, sondern stellten sich bewusst und

provokativ

zur schau, um solche misstimmungen hervorzurufen.

war die freundin / frau des manns, der zuguckte, dabei, konnte nur ER komischerweise, nicht die entblöste frau, der verlierer sein, wenn er hinschaute (haben trotzdem viele ungeniert genug getan!)

und manch ein kopftuch soll ja wirklich nur absolut genauso provozieren.

wie ein string oder tanga, nur umgekehrt! der mensch mag die anderen menschen reizen! und frauen sind nicht besser als männer in der sache. die friedliche frau ist eine illusion: männer sind nur relativ realitätsfremder...

ich bin nicht für den kopftuchverbot, im gegenteil.

die bayerinen trugen noch vor wenigen jahren kopftücher bei der arbeit etc...

und tragen es immer noch...
... in der kirche, aus den gleichen gründen wie eine muslimin, nur nur noch in der kirche

dass eine muslemin ihren kopftuch auf dem weg zur moschee tragen will, scheint mir auch zu unserer weltordnung zu passen.

dass sie das auch tut, wenn sie zu besuch zu guten muslemischen freunden auch tut genauso.

dass sie das aber in weltlichen anlässen bei uns einführen will, ist eine (noch zahme aber immerhin eine) form der provokation. was die muslimin, da äussern will, ist komplex:

will sie ihrer gemeinschaft sagen, ich gehöre stark dazu (was immerhin klingt wie "ich will nicht so sehr zu den anderen gehören", nicht zu den deutschen, nicht zu den anderen einwanderer aus dem nachen osten, die mit anderen religionen gekommen sind, nicht zu allen anderen einwanderern, die in deutschland leben)

oder

will sie uns besonders ausdrücklich vermitteln, "wir wollen uns rechte erkämpfen"?

letzteres stimmt immer öfters. aber warum braucht man dann andere rechte? :icon_eyecrazy:

salut
 

grinsekatze

New Member
AW: kopftuch

Ich finde,wer ein kopftuch trägt,soll das auch gerne machen.:wink:
Aber
letztens in der bahn:...
Meine beste freundin ist türkin und trägt kein kopftuch.
da kam eine alte frau mit ihrer tochter zu uns(beide kopftuchträgerinnen).
Sie meinte zu meiner besten Freundin,an was sie glaubst , an welche religion ...da meinte meine freundin, ich glaube an den islam...
die alte frau wurde ärgerlich und sagte nur noch...allah,allah...du bist keine die an den islam glaubt,ohne kopftuch .... usw....
ich mein,wer ein Kopftuch trägt der muss auch ein bisschen rücksicht auf die nichtträgerinnen nehmen und anders rum genauso
es ist jeden selbst überlassen...keiner ist dazu verpflichtet...also ist das jeden seine entscheidung,ob er will oder nicht...und ein zwang für das kopftuch finde ich total daneben...

ich mag keine leute die denken sie wären was besseres nur weil sie selbst ein kopftuch tragen und anderen vorwerfen,nicht an den islam zu glauben...:roll:

ÖPTÜM
Cheshirecat
 

TheCore

Moderator
AW: Koran verlangt kein Kopftuch!

Und die Haare einer Frau ist bestimmt nicht aufregend oder gar aufreissend fuer einen Mann.

Nein, Männern genügen zur Reizung ihres ästhetisches Empfindens zwei Brüste und ein Hintern.
Im Ernst: Die Haar sind zumindest für meinen Eindruck ein entscheidendes Schönheitsmerkmal einer Frau. Ich glaube, wenn das nicht allgemein so wäre, würde es in unserer Kultur gar nicht auffallen, wenn eine Frau ihre Haare verbirgt. Wir sind gewohnt, Schönheit zu zeigen und sogar noch künstlich zu steigern, nicht zu vertecken.

Es gibt natürlich auch Fälle, in denen ich Deiner Aussage zustimme: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0f/Petra_Pau.jpg
 
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