Apropos Wahlen: ich tendiere zu einer noch nie gewählten Kombination: Erststimme Linkspartei (hat etwas mit dem Kandidaten im Vergleich zur Konkurrenz zu tun), Zweitstimme Grün.
Super.
Endlich mal einer, der angibt, daß die GRÜNEN für ihn wählbar sind.
Dann erkläre mir bitte: Um alles in der Welt – Warum?
Ich habe ein uraltes Fernsehinterview mit Hans Dietrich Genscher im Ohr:
Wenn zwei Partner miteinander eine Koalition eingehen, dann werden die zentralen Ressorts geteilt. Der eine stellt den Bundeskanzler – der andere den Außenminister. Einer Innenminister – der andere Justiz. Einer Finanzen, der andere Wirtschaft. Alles andere sei Verhandlungssache.
Und die GRÜNEN?
Wann und wo hätten sie jemals ein wichtiges Ministerium geleitet (außer Fischer, und der hatte ja von Anbeginn an angesagt, er sei nicht Außenminister der GRÜNEN, sondern der Bundesrepublik Deutschland, und den ersten bundesdeutschen Angriffskrieg zu führen, mit Schröder „die Enttabuisierung des Militärischen“, war ja nun auch nicht sonderlich grün)?
Es gibt tolle einzelne Leute bei den GRÜNEN. Bärbel Höhn, Hans-Christian Ströbele. Ska Keller scheint mir vielleicht vielversprechend, mal gucken, was aus der noch wird. Aber insgesamt sind die GRÜNEN so doch eindeutig ablesbar nicht an Macht und Verantwortung interessiert, also an Durchsetzung politischer Positionen, sondern nur an Pöstchen. Warum also wählt man sie?
Wozu überhaupt sind die GRÜNEN nütze? Was haben die GRÜNEN je für uns getan?
Nicht die Anti-Atom-, die Öko-, die Friedensbewegung, sondern die GRÜNEN als Partei: Wozu hat es sie historisch bedurft (außer zur Resozialisierung begabter, aber verkrachter Alt-68er-Existenzen, aber das ist ja nun historisch abgeschlossen)? Was haben sie geleistet, was genannte Bewegungen nicht auch über die Jusos hätten durchsetzen können (Schwulen-Ehe wäre ohnehin gekommen, EEG ist ein Juso-Projekt)?
Ich will es ganz ehrlich mal wissen: Warum wählen Menschen die GRÜNEN? Was haben sie, was nicht die SPD oder die
LINKE hätten?