klar: nicht jedes schlechte benehmen ist mangelnde integration. und nicht jede mangelde integration führt zu schlechtem benehmen.
aber:
in meiner fachrichtung gab es eine menge ausländischer studenten an der hochschule. vornehmlich aus japan, korea und russland (in der schweiz wars dann später der spanier- und der italiener-club).
ich gebe zu, dass es für jeden verlockend ist, der neu in ein land kommt, sich aufgrund der sprachbarriere erst einmal an landsleute anzuschließen.
im verlauf der zeit war aber bei einem gros der kommilitonen aus o.g. nationen kein interesse zu merken, auch mal den kontakt zu den deutschen zu intensivieren. warum auch? es gab genug landsmänner und landsfrauen und mit dem professor hat man dann irgendwie geradebrecht. auch nach vier jahren noch, bis es dann wieder in die heimat zurückging.
seltsam war aber, dass die mitstudenten, die aus anderen ländern kamen und keinen riesigen club von landsleuten vorfanden, sich sehr wohl und sehr sehr rasch an ihre deutschen mitstudenten angeschlossen haben und demzufolge auch sehr schnell deutsch sprechen konnten.
übertragen bedeutet das:
viele türkischstämmigen mitbürger sehen gar keinen bedarf, "rauszugehen", da es genug leute mit demselben hintergrund gibt. und jetzt komm mir nicht mit diskriminierungserfahrungen. es gibt genug deutsche, die sehr aufgeschlossen und freundlich auf ausländer zugehen- elenas posting ist ein beispiel dafür.
warum wird die ausgestreckte hand also zurückgewiesen? warum ist man an kontakten mit einheimischen des landes, in dem man seine neue heimat gewählt hat, nicht interessiert? warum zieht man es vor, dass die kleinen mit den kindern der türkischen nachbarn spielen, aber das deutsche mädchen aus dem kindergarten wird nicht als spielgefährtin in erwägung gezogen?
kannst du mir diese fragen aus deiner perspektive beantworten?